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Berlin: Polizist auf dem Gehweg überfahren

Vor der chinesischen Botschaft in Mitte geriet ein Auto außer Kontrolle und erfasste den Wachpolizisten

Der Fahrer des roten Fiat Uno sitzt mit den Händen über den Kopf verschränkt in seinem zerbeulten Auto auf dem Bürgersteig in der Brückenstraße in Mitte, direkt vor der chinesischen Botschaft. Ein paar Meter entfernt liegt Streusand auf dem Asphalt – um die Blutflecken des Wachpolizisten zu bedecken, den der Fahrer dort wenige Minuten zuvor mitgerissen hatte. Mittlerweile kümmert sich ein Rettungsarzt in einem Unfallwagen um den lebensgefährlich Verletzten.

Es war gestern gegen 14.15 Uhr, als der Fahrer des roten Fiat den 52-jährigen Wachpolizisten auf dem Bürgersteig vor dem Botschaftsgebäude erfasst hat. Eine Zeugin, die wenige Sekunden später am Unfallort vorbeigefahren ist, schildert: „Es saßen drei Männer in dem Fiat. Die müssen wohl viel zu schnell hier lang gefahren und von der Fahrbahn abgekommen sein. In einem schicksalhaften Moment haben sie dann den Wachpolizisten mitgerissen, der ausgerechnet in der Sekunde dort entlang ging.“

Die Polizei konnte gestern am Abend noch nichts zur Unfallursache sagen: „Aus unbekannten Gründen“ hieß es, kam es zum Zusammenprall. Fest steht lediglich, dass der linke Vorderreifen des Autos platt ist. „Ob ein geplatzter Reifen oder überhöhte Geschwindigkeit der Grund für den Unfall war, muss erst noch ermittelt werden“, sagte eine Polizeisprecherin. Von Zeugen am Unfallort war zu hören, dass der Wachpolizist schwerste Kopfverletzungen bei dem Zusammenprall erlitten haben soll. Auch das konnte die Polizei am Nachmittag noch nicht bestätigen.

Gegen 14.45 Uhr wird auch der Fahrer mit blassem Gesicht von zwei Sanitätern zu einem Krankenwagen geführt und weggefahren. Wahrscheinlich muss auch er erst einmal wegen des schweren Schocks behandelt werden.

Erst am Mittwochmorgen war ein siebenjähriger Junge ums Leben gekommen, weil eine Autofahrerin ihn auf dem Gehweg an der Ecke Zingster und Ribnitzer Straße in Hohenschönhausen erfasst und überrollt hatte. Der Junge hatte gerade mit seiner Schwester auf dem Fußweg gespielt, die Achtjährige blieb unverletzt. Die 51-jährige Autofahrerin hatte den Unfall verschuldet, nachdem sie einem anderen Auto die Vorfahrt genommen hatte und ihr Wagen daraufhin außer Kontrolle geraten war.

Im Mai hatte ein 74-Jähriger einen Kinderwagen im Hochpfeilerweg in Mariendorf einen Kinderwagen überrollt: Der Mann hatte einen Herzinfarkt erlitten und dadurch ebenfalls die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Der elf Monate alte Junge, der in dem Kinderwagen lag, ist dabei auf den Gehweg geschleudert worden und erlitt schwere Kopfverletzungen. Das Kind überlebte trotz der lebensgefährlichen Verletzungen. Der Rentner ist wenige Wochen später gestorben.

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