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Berlin: Popdampfer auf der Spree

Ein außergewöhnliches Konzert von „Virginia Jetzt!“

Herzlich Willkommen, leider ist die Luft auf dem Kahn ein bisschen muffig, die Decke sehr niedrig, also fast wie früher, meint der 29-Jährige Sänger der Popband „Virginia Jetzt!“, Nino Skrotzki. Dann haut er in seine Gitarre, die Lautsprecher sind voll aufgedreht und unter den 80 Gästen auf der „Philippa“ vibriert der Boden. Draußen zieht langsam der Zoo vorbei, das Kanzleramt, der Hauptbahnhof, später die Oberbaumbrücke und der Kreuzberger Kiez. Welch ein wunderschönes Spektakel in der dunklen Nacht!

In Hamburg sei das normal, sagt Tom Bohne, beim Universal-Konzern zuständig für deutsche Bands. Dort würden Musiker immer wieder über Elbe und Alster schippern und kleine Konzerte geben, „warum macht das eigentlich niemand in Berlin?“ Aber: Wenn die „Virginia Jetzt!“-Platte (sie trägt den passenden Namen „Land unter“) im Januar erscheint, werden die Wahl-Lichtenberger wieder in großen Hallen spielen.

Und noch einen Vorteil hat so ein Popkonzert auf der Spree. „Es kann niemand abhauen, sondern muss schön artig bis zum Ende mitfeiern“, sagt Eva Briegel, 27, Sängerin der Band „Juli“ und „ziemlich gut befreundet“ mit den Jungs von Virginia. Selbst als die „Philippa“ kurz vor Mitternacht am Urbanhafen wieder anlegt, bleiben die meisten auf dem Boot. Und Virginia-Sänger Nino lässt sich ein Autogramm von Eva Briegel liebevoll auf den Arm malen. AG

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