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Eine Villa im Landkreis Starnberg bei München? Nein, das ist die Villa Dechend in Potsdam.

© Sebastian Gabsch PNN

Immobilienmarkt: München, Sylt - und Potsdam

Luxusimmobilien der Landeshauptstadt Brandenburgs sind gefragt wie nie. Immer mehr Geld wird in hochwertige Häuser investiert. Und das Wachstum wird sich fortsetzen.

Villen mit Seeblick, mondäne Stadthäuser mit Geschichte oder Neubauten in Nobelvierteln mit prominenter Nachbarschaft – Potsdams Immobilienmarkt hat schon lange viel zu bieten. Das zieht offenbar immer mehr zahlungskräftige Kundschaft an. Nun ist Brandenburgs Landeshauptstadt erstmals bundesweit in die Top 10 aufgestiegen – jedenfalls was Umsätze mit Immobilienverkäufen im Wert von mehr als einer Million Euro angeht. Das geht aus dem jüngsten Marktbericht für Premiumimmobilien der Research-Abteilung bei von Poll Immobilien hervor, einem bundesweit tätigen Maklerbüro. Darin wird Potsdam in einer Reihe mit Sylt oder dem Landkreis Starnberg vor den Toren Münchens genannt. Die Daten stammen aus den Grundstücksmarktberichten der Kommunen. Potsdam ließ 2016 sogar Baden-Baden, Tegernsee und den Hochtaunuskreis bei Frankfurt/Main hinter sich.

2016 war Rekordjahr für Potsdamer Immobilienmarkt

Der Marktbericht zeigt, dass deutlich mehr Geld in hochwertige Immobilien investiert wird: Für 61,7 Millionen Euro wechselten im Jahr 2016 Ein- und Zweifamilienhäuser im oberen Preissegment den Besitzer. Das waren 21,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, eine Steigerung von 53 Prozent. Mit 21 Verkäufen landet Potsdam bundesweit auf Rang 14. Im Vorjahr wurden 17 Verkäufe in dieser Preisklasse gezählt. Somit haben die Umsätze deutlich stärker zugelegt als die Anzahl der Verkäufe.

Potsdam ist auch weiterhin keiner der ganz großen Märkte für hochwertige Ein- und Zweifamilienhäuser. Metropolen wie München oder Hamburg liegen mit Umsätzen von 700 beziehungsweise 400 Millionen Euro in anderen Dimensionen. In Berlin waren es zum Vergleich 266,6 Millionen Euro. Ein weiterer deutlicher Unterschied zu den anderen Städten in den Top 10 ist, dass Verkäufe luxuriöser Eigentumswohnungen in Potsdam eine geringere Rolle spielen und es auch kaum Wachstum in diesem Segment gibt. So stieg der Umsatz im Jahresvergleich nur von 8,6 auf 8,8 Millionen Euro.

Ganz überraschend kommt das gute Abschneiden nicht: 2016 war auf dem Potsdamer Immobilienmarkt auch allgemein ein Rekordjahr. Erstmals wurde insgesamt mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Auch 2017 dürfte sich das Wachstum fortgesetzt haben. Ein Zwischenbericht des Maklerverbands IVD hatte im September von einer weiterhin hohen Nachfrage bei begrenztem Angebot besonders in den besseren Wohnlagen gesprochen.

Marco Zschieck

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