zum Hauptinhalt
Schönefeld Express

© DB

Preise: Fahrt nach Schönefeld wird 33,3 Prozent teurer

Vom 1. April an gelten neue Preise im Verkehrsverbund. Egal, ob die BVG nun streikt oder nicht. Der Flughafen verliert dann seinen Sonderstatus - die Reisenden werden es an den sprunghaft gestiegenen Kosten für ein Ticket merken.

Eine Preiserhöhung um 33,3 Prozent – selbst im Nahverkehr, bei dem die Tarifsteigerungen seit Jahren meist über der Inflationsrate lagen, sind solche Sprünge ungewöhnlich. Von Dienstag an gelten neue Tarife für Bahnen und Busse im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), auch wenn die Mitarbeiter der BVG vielleicht wieder streiken. Und so kostet die Fahrt aus der Stadt zum Flughafen Schönefeld auf jeden Fall statt 2,10 Euro in Zukunft 2,80 Euro. Schönefeld wird nach einem VBB-Beschluss wieder ins Tarifgebiet C (Berlin und Umland) transferiert, was die Fahrten um 70 Cent verteuert.

Bisher galt hier eine Ausnahme. Schönefeld einschließlich Bahnhof und Flughafen waren tariflich bisher ein Zwitter; geografisch liegt die Gemeinde im Umland; verkehrspolitisch war sie bisher aber auch dem Tarifbereich B zugeordnet, der das Gebiet außerhalb des S-Bahn-Rings bis zur Stadtgrenze von Berlin umfasst. Um die Akzeptanz für den Flughafen in Schönefeld zu erhöhen, hatte es bisher die Ausnahme gegeben. Nun wird sie zurückgenommen; exakt begründet hat der VBB diesen Schritt nicht. Es sei ein Wunsch der Verkehrsunternehmen gewesen, heißt es beim VBB nur.

Proteste halfen nichts. Unter anderem waren am Flughafen vor allem bei den Beschäftigten Protestunterschriften gesammelt worden, denn die Mitarbeiter, die in Berlin wohnen, müssen nun erheblich mehr für die Fahrt zum Arbeitsplatz bezahlen, selbst wenn sie nur wenige hundert Meter von der Stadtgrenze entfernt wohnen. Für Zeitkarten gilt eine Übergangsregelung; sie können bis zum Ablauf zu den bisherigen Konditionen weiter genutzt werden.

Touristen dagegen werden den Preis wohl schlucken, denn auch mit 2,80 Euro bleibt die Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt oder sogar bis Oranienburg im Norden je nach Vergleich relativ preiswert. In München etwa kostet der Einzelfahrschein für die Fahrt mit der S-Bahn vom Franz-Josef-Strauß-Flughafen zum Hauptbahnhof 8,80 Euro. In Hamburg allerdings ist die Verbindung zum Flughafen bereits für 2,60 Euro zu haben.

Durchschnittlich steigen die Preise am 1. April nach VBB-Angaben für Fahrten zwischen dem Stadtgebiet und dem Umland lediglich um 1,96 Prozent; der Einzelfahrschein allerdings verteuert sich auch hier um 3,7 Prozent. Innerhalb der Stadt müssen die Fahrgäste durchschnittlich 1,58 Prozent mehr berappen; der Preis für den Einzelfahrschein bleibt mit 2,10 Euro dabei erneut konstant. Und mit der wieder eingeführten Sammelkarte für vier Fahrten zum Preis von acht Euro kostet die Einzelfahrt sogar nur zwei Euro.

Ebenfalls über dem rechnerisch ermittelten Durchschnitt liegen dagegen die künftigen Preise für Monats- und Jahreskarten, die um etwa drei Prozent teurer werden. Preisstabil bleiben dagegen das Schülerticket, das weiter 26 Euro kostet und das Geschwisterticket (16 Euro).

Ein Jahr länger als bisher können Jugendliche zum Ermäßgungstarif fahren; der volle Fahrpreis wird nun erst ab 15 Jahren fällig. Wer als Auszubildender oder Schüler eine Zeitkarte besitzt, kann zudem nun zusätzlich für 15 Euro ein Freizeitticket kaufen, das dann verbundweit gilt. Die nächste Preisrunde soll übrigens spätestens in einem Jahr folgen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false