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Pro & Contra: Soll Internetkompetenz ein neues Schulfach werden?

Mit den Herausforderungen des Internets sind Kinder und Jugendliche jeden Tag konfrontiert – aber die Schulen lassen sie dabei alleine vor ihren Bildschirmen sitzen. Gefahren und Chancen des Internets zu kennen sind heutzutage wichtige Fähigkeiten fürs ganze Leben.

Mit den Herausforderungen des Internets sind Kinder und Jugendliche jeden Tag konfrontiert – aber die Schulen lassen sie dabei alleine vor ihren Bildschirmen sitzen. Gefahren und Chancen des Internets zu kennen sind heutzutage wichtige Fähigkeiten fürs ganze Leben. Und darauf soll die Schule schließlich vorbereiten. Natürlich müssen auch die Eltern dabei mitwirken, aber häufig können sie mit dem Internet weit weniger gut umgehen als fachlich ausgebildete Pädagogen. Und es soll ja noch Familien geben, die keinen Computer besitzen. Diese Kinder dürfen deshalb nicht benachteiligt werden. Außerhalb der Schule ist es nicht möglich, alle Kinder angemessen zu fördern. In der Tat, es gibt bereits das Schulfach „Informationstechnischer Grundkurs“ (ITG). Doch geht es dort bislang nicht um die wirklich wichtigen Themen: Nutzung von Internetquellen, Unterschied zwischen legalen und illegalen Aktivitäten im Netz und Schutz der Privatsphäre. Aber auch strukturell muss sich das ITG weiterentwickeln: Alle Schüler sollten das Fach verpflichtend von der ersten bis zur zehnten Klasse belegen. Die Schulen haben sich schon in der Vergangenheit den Notwendigkeiten der Zeit gestellt, wie das 2006 eingeführte Fach Ethik beweist. Bei den jetzigen Kindern und Jugendlichen ist Medienkompetenz genauso wichtig wie der Dreisatz in Mathematik oder die DDR in Geschichte. Niklas Konrad

Seltsam, was Eltern der Schule alles zumuten. Nun soll sie die Kinder auch noch medienkompetent und internetfest machen. Weil sich Eltern zu wenig auskennen oder keine Zeit haben, sollen Lehrer die Kinder mit den Stärken und Schwächen eines Mediums vertraut machen, in dem manche Erwachsene Tage und Nächte verbringen? Das ist zu viel verlangt – und falsch. Wenn Kinder einen Computer nutzen dürfen, steht der zu Hause. Die Eltern sind also zur Aufsicht über das verpflichtet, was Kinder mit dem Gerät anstellen.

Das mag am Anfang leicht sein und später schwieriger werden – bis Kinder erwachsen sind, liegt die Verantwortung für das, was sie tun, bei den Eltern. Die machen es sich zu leicht, wenn sie sagen: Ich kann – und will – nicht die ganze Zeit danebensitzen. Das müssen sie auch nicht. Doch wie sie ihren Kindern beibringen sollten, dass man nicht klaut, so müssen sie im Blick haben, was ihr Kind im weltweiten Netz anstellt. Auch da kann man klauen (in dem man Musiker um ihre Einkünfte prellt) und dann Ärger bekommen.

Damit das nicht passiert, sollten Eltern mit ihren Kindern Regeln vereinbaren. Dazu gehört, dass man die Kinder (und erst recht Jugendliche) mit dem Rechner alleinlässt – Motto: Vertrauen gegen Vertrauen. Dazu gehört nicht, dass man das Netz wie eine ganz andere, regellose Welt behandelt. Werner van Bebber

Niklas Konrad

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