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Berlin: Probephase für das teurere Firmenticket Springen nach der Tarifänderung mehr Kunden ab als erwartet, will der Verkehrsverbund nachbessern

Bei den Tariferhöhungen für Fahrten mit Bahnen und Bussen, die vom 1. August an gelten, hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) eine Notbremse eingebaut.

Bei den Tariferhöhungen für Fahrten mit Bahnen und Bussen, die vom 1. August an gelten, hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) eine Notbremse eingebaut. Zumindest bei den Firmentickets, deren Rabatt bereits zum 1. März von maximal 15 auf nur noch 5 Prozent gesenkt werden soll, gibt es nach eineinhalb Jahren eine Zwischenprüfung. Denn während die BVG erwartet, dass von derzeit etwa 75 000 ausgegebenen Firmentickets bei ihr und der S-Bahn nur etwa tausend Kunden abspringen werden und die Einnahmen deshalb um 2,4 Millionen Euro steigen, befürchten Insider, dass viel mehr Kunden in Zukunft ganz aufs Firmenticket verzichten. Dadurch könnten nach diesen Berechnungen am Ende sogar mehr als 15 Millionen Euro bei den Einnahmen fehlen. Bei einer solchen Entwicklung will man mit dem Zwischenbericht reagieren können.

Als Übergangsfrist sind drei Jahre angesetzt. In diesem Zeitraum müssen zunächst nur neue Verträge zu den neuen Konditionen abgeschlossen werden. Bei bestehenden Verträgen sei die Umsetzung eine Verhandlungssache, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Möglich ist auch ein schrittweises Senken des Rabatts. Nach Tagesspiegel-Informationen versuchen BVG und S-Bahn aber alles, um den Rabatt auch bei bereits bestehenden Verträgen schnell auf nur noch fünf Prozent zu senken. Die Verkehrsbetriebe prüfen derzeit aber auch Alternativmodelle. Der Preis würde dann von der Zahl der Nutzer in den Betrieben abhängen. Je mehr Käufer es gibt, desto günstiger würde der Preis für den Einzelnen sein.

Die anderen Tarifänderungen sind dagegen festgezurrt. Insgesamt sollen damit Mehreinnahmen in Höhe von 27 Millionen Euro erzielt werden.

Neben höheren Preisen für den Einzelfahrschein im Stadtgebiet sowie für Monats- und noch deutlicher für Jahreskarten, entfällt auch die bisherige Freizeitkarte, die zu bestimmten Zeiten bei einem Grundpreis von 25 Euro Fahrten zum jeweiligen Ermäßigungstarif zuließ. Ausgenommen von den Preiserhöhungen ist nicht einmal die Sozialkarte, die erst zum 1. Januar zum Preis von 32 Euro wieder eingeführt worden war. Vor der einjährigen Pause hatte sie nur 20,40 Euro gekostet. Jetzt soll es sie zum halben Preis der Monatskarte geben. Und weil dieser von 64 auf 67 Euro steigt, erhöht sich auch der Preis fürs Sozialticket ab August auf 33,50 Euro. Im Januar hatten von rund 400 000 Berechtigten nur 46 000 dieses Ticket erstanden.

Unverändert bleibt der Preis für das 10-Uhr-Ticket – falls es verlängert wird. Genehmigt ist es bisher nur bis Ende Juli.

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