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Protest in Kastanienallee: Umbau hat begonnen

Die Bauarbeiten haben begonnen, Abschnitt für Abschnitt soll die Kastanienallee nun umgebaut werden. Protestierende Anwohner planen einen Aktionstag am 14. Mai.

Die umstrittenen Bauarbeiten an der Kastanienallee in Prenzlauer Berg haben am Montag begonnen. Zunächst wird nur ein kurzer Abschnitt zwischen Schönhauser Allee und dem südwestlich gelegenen Parkplatz erneuert. Dann geht es in Etappen weiter, bis zur Oderberger Straße und darüber hinaus . „Wir wollen die Belastungen für die Gewerbetreibenden so gering wie möglich halten“, sagt Pankows Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne). Die Kastanienallee ist im oberen Bereich ab Dienstag für den Durchgangsverkehr gesperrt. Nur Anlieger dürfen einfahren.

Die Umbaugegner von der Initiative „Stoppt K 21“ trafen sich am Nachmittag zur „Baustellenbegehung“, allerdings war die Beteiligung an der im Internet angekündigten Demo eher gering. Demonstranten beklebten die Absperrbarken mit Zetteln: „Künast kills Kastanienallee“. Der lokale Konflikt soll zum Berliner Wahlkampfthema befördert werden. Mobilisiert zur nächsten Protestdemo wird für den kommenden Sonnabend. Höhepunkt der Aktionen ist ein Straßen-Happening mit Livemusik am 14. Mai. „Die Allee wird dann komplett abgesperrt“, sagt Umbaugegner Matthias Aberle.

Parallel versuchen die Gegner, das Vorhaben mit einem Bürgerbegehren zu Fall zu bringen. Dafür müssen rund 8000 Unterschriften gesammelt werden. Unklar ist, ob das Begehren die bürokratischen Hürden nimmt. Die Unterschriftenaktion muss vom Bezirksamt genehmigt werden. Wenn das Begehren erfolgreich auf den Weg gebracht ist, rechnet Aberle mit einem vorläufigen Baustopp. Die Gegner fordern eine abgespeckte Sanierung: Die Gehwege sollen saniert und eine Tempo-30-Zone eingerichtet werden. Ansonsten möge die Straße so bleiben wie sie ist, eben ein wenig chaotisch, mit engen Fahrbahnen und breiten Trottoirs zum Draußensitzen und Flanieren. Die Planungen des Tiefbauamts sehen dagegen vor, die Fahrbahnen zu erneuern, Gehwege zu verengen, einen Radstreifen zu markieren und Parkplätze einzurichten.

Für die Pankower Grünen könnte sich der Streit um die Kastanienallee zum unkalkulierbaren Wahlkampfrisiko auswachsen. Die Umbau-Gegner werfen ihnen vor, Anwohnerinteressen nur angehört, aber nicht berücksichtigt zu haben. Die Gegner suchen nach weiteren Verbündeten und setzen dabei auch auf die Guggenheim-Stiftung in New York. Die hat den Parkplatz an der Kastanienallee als Standort für eine temporäre Ausstellung ins Visier genommen, nicht ahnend, dass dort ein Konflikt brodelt. Die New Yorker Museumsleute sind inzwischen informiert. „Bei Guggenheim stoßen wir auf offene Ohren“, sagt Aberle. Das Thema des geplanten „BMW Guggenheim Lab“ ist ausgerechnet das „urbane Leben“ der Zukunft.

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