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Berlin: Prozess gegen Kunstvandalin geplatzt

37-Jährige, die bei Flick-Ausstellung randalierte, tobte auch im Gerichtssaal

Ein Prozess war nicht möglich: Die 37-jährige Frau, die im September 2004 im Hamburger Bahnhof bei der Flick-Ausstellung randaliert und zwei Kunstwerke beschädigt haben soll, ist nach Einschätzung des Landgerichts derzeit nicht verhandlungsfähig. Gestern platzte der Verhandlungsauftakt, nachdem die offenbar psychisch kranke Frau auch im Gerichtssaal ausgerastet und über Tische gesprungen sein soll.

Der Vorfall im Hamburger Bahnhof geschah am ersten Tag der Kunstausstellung mit Werken aus der Sammlung des Industriellen-Erben Friedrich Christian Flick: Die Hobby-Malerin stürzte sich auf zwei Werke des US-Künstlers Gordon Matta-Clark. Auf der Skulptur „Office Baroque“ hatte die gelernte Krankengymnastin nach Angaben von Zeugen einen Handstand gemacht und war derart darauf herumgesprungen, dass Gips aus der Oberfläche brach. Ein weiterer Handstand soll das Exponat „Graffiti-Truck“ zum Umstürzen gebracht haben.

In dem Verfahren werden der Kunstvandalin acht weitere Taten von Beleidigung über Körperverletzung und Widerstand gegen Polizisten bis zur Sachbeschädigung vorgeworfen. Mehrfach soll sie auf der Straße Passanten geschlagen und bespuckt haben. Als ihr im Dezember 2003 der Zutritt zum Bundesrat verweigert wurde, habe sie Polizisten attackiert.

Die Hobby-Malerin soll die Taten auf Grund einer Psychose begangen haben. Nach der Attacke auf die Kunstwerke der Flick-Collection hatte sich die Frau bereits freiwillig in ärztliche Behandlung begeben. Die Staatsanwaltschaft strebt im Verfahren ihre Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. K. G.

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