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Prozess: Messerstiche nach dem Abendessen

Mit einem Küchenmesser soll eine 39-jährige Frau ihren Lebensgefährten erstochen haben - bei einem Streit nach dem Abendessen. Die Raumpflegerin muss sich nun wegen Totschlags vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Berlin - Zu Prozessbeginn wollte die Angeklagte keine Angaben zum Tatvorwurf machen, dem 44-jährigen Opfer im März dieses Jahres in ihrer Moabiter Wohnung zweimal in die Brust gestochen zu haben. Ihrem Anwalt zufolge kann sich die 39-Jährige "nicht so gut daran erinnern". Stattdessen berichtete sie über ihr Leben, das frühzeitig von Alkohol geprägt war. Die Mutter zweier Kinder, der das Sorgerecht aberkannt wurde, hatte nach eigenen Angaben das spätere Opfer vor drei Jahren in einer Entzugsanstalt kennen gelernt. Danach hätten sie zusammen wieder angefangen zu trinken. "Das war schöner so", sagte die 39-Jährige.

Wie schon in der Beziehung zu ihrem getrennt lebenden Ehemann habe sie sich mit dem neuen Lebensgefährten "gestritten und geprügelt". Grund seien oft Geldprobleme gewesen. "Ich weiß nicht, wie das mit dem Messer zustande kam. Wir hatten noch schön Abendbrot gegessen", hatte die Angeklagte beim Ermittlungsrichter ausgesagt. Ihren damaligen Angaben zufolge hatten sie gemeinsam getrunken und waren dann in Streit geraten. Dass ein Stich in die Brust tödlich sei, will sie nicht gewusst haben.

Die Angeklagte saß drei Monate in Untersuchungshaft und befindet sich seit Juli in einem psychiatrischen Krankenhaus. Sie ist nur eingeschränkt verhandlungsfähig. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. (tso/ddp)

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