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Prozess um Irene B.: Zeugin nennt Angeklagte rabiat

Das Berliner Landgericht hat den Prozess gegen die ehemalige Krankenschwester der Charité, Irene B., wegen mehrfachen Mordes an Patienten fortgesetzt. Bisher sagten schon einige Kollegen gegen sie aus.

Berlin - Die 22. Große Schwurkammer hörte ehemalige Kollegen der 54-Jährigen als Zeugen. Ein Krankenpfleger bezeichnete die Angeklagte "als relativ schwierige und sehr auffällige Kollegin". Der 35-jährige Mann sagte: "Sie drehte die Patienten aggressiv auf die Seite und zog auch schon mal an Kabeln".

Eine Krankenschwester erläuterte, Irene B. sei "rabiat" gegenüber Patienten gewesen. Zuvor hatte der geschiedene Mann der Angeklagten die Aussage verweigert. Bis zum Mittag sollten noch drei weitere ehemalige Kolleginnen der Angeklagten gehört werden.

"Herrscherin über Leben und Tod"

Irene B. ist angeklagt, zwischen Juni 2005 und Oktober vorigen Jahres sechs schwer kranke Menschen im Alter von 48 bis 77 Jahren auf der kardiologischen Intensivstation mit einer Überdosis eines blutdrucksenkenden Mittels getötet zu haben. Zwei weitere Patienten konnten entweder reanimiert werden oder starben an einer anderen Erkrankung.

Laut Anklage handelte die Frau aus "Heimtücke" und "niederen Beweggründen". Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte sich die Charité-Schwester als "Herrscherin über Leben und Tod" aufgespielt und dabei ihre "Vorstellung von lebenswertem und lebensunwertem Leben" zugrunde gelegt. (tso/ddp)

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