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Prozessauftakt: Freund getötet und zerstückelt

Vor dem Berliner Landgericht muss sich seit heute ein 20-jähriger Mann wegen heimtückischen Mordes an einem 45 Jahre älteren Freund verantworten. Nach der Tat hatte der geständige Angeklagte die Leiche zerteilt und vergraben.

Berlin - Der 20-Jährige gestand zum Prozessauftakt, den 65-jährigen Tunesier im vergangenen Oktober nach einem Streit in dessen Wohnung im Bezirk Spandau getötet zu haben. Drei Tage später hatte der damals 19-Jährige die Leiche zerteilt und zum Teil vergraben, zum Teil im Müll entsorgt.

«Ich weiß nicht, wie ich es geschaffte habe, die Leiche zu zerteilen», erklärte der äußerlich emotionslos wirkende Deutsch- Jordanier über seinen Dolmetscher. In einer Tasche habe er den oberen Teil des Körpers auf seinem Fahrrad mit Anhänger transportiert und nahe der Heerstraße begraben.

Es kam zum Konflikt mit dem Rentner, nachdem der Angeklagte mit dessen EC-Karte heimlich Geld abgehoben hatte. Auch zwei DVD-Player und Fahrradzubehör hatte sich der junge Mann gekauft. Als sein Freund Ali ihm auf die Schliche kam, wollte der Angeklagte eigenen Angaben nach das Geld zurückzahlen. Der Freund war damit nicht einverstanden, er reagierte sehr böse und regte sich maßlos auf, schilderte der Beschuldigte die Situation in der Küche des Opfers.

Der Tunesier habe ihn dann in den Rücken geschlagen. «Ich wusste nicht, was ich tun soll, ich habe das Messer gesehen, es aus einem Block gezogen und zugestochen», sagte der Angeklagte. Vor der Polizei hatte er als Tatmotiv Angst vor einer Anzeige genannt. Im Prozess bestritt er die frühere Aussage. Die beiden Männer kannten sich seit Sommer 2004, nachdem der Angeklagte aus Jordanien nach Berlin gekommen war. (tso/dpa)

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