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Berlin: Puppe statt Tristesse: "Herthinho" soll die Baustelle beleben

Die Zeiten, wo sich die Besucher von Fußball-Bundesligaspielen in der Baustelle Olympiastadion über schmucklose Lücken in den Rängen ärgern mussten, sind bald Geschichte. Künftig sollen die Stellen, wo tagsüber gebaggert wird, bei den Heimspielen von Hertha BSC mit Leben gefüllt werden.

Die Zeiten, wo sich die Besucher von Fußball-Bundesligaspielen in der Baustelle Olympiastadion über schmucklose Lücken in den Rängen ärgern mussten, sind bald Geschichte. Künftig sollen die Stellen, wo tagsüber gebaggert wird, bei den Heimspielen von Hertha BSC mit Leben gefüllt werden. Schon bei der Partie von Hertha gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Sonnabend werden aufblasbare Puppen triste Hohlräume verschönern. Zudem sind laut Aussage von Hertha-Geschäftsstellenleiter Matthias Huber künftig "Events" in den Baulücken geplant. Was dort genau stattfinden soll, das will Huber allerdings noch nicht verraten: "Wir wollen hier jetzt nichts versprechen, was wir hinterher nicht halten können."

Die Diskussion um die Verschönerung der Baustellen im Olympiastadion fing bereits mit Beginn der Umbauarbeiten im vergangenen Sommer an. Im Mai 2003 sollen die - hinsichtlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im Jahre 2006 eingeleiteten - Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Bis dahin muss Hertha mit einer eingeschränkten Zuschauerkapazität leben. Zur Zeit finden maximal nur 55 000 Besucher (statt früher 78 000) im Olympiastadion einen Platz. Zurückgehende Besucherzahlen in der laufenden Bundesliga-Saison werden bei Hertha auch an dem Umstand festgemacht, dass der Klub seit dieser Bundesliga-Saison in einer Baustelle spielen muss.

Ursprünglich hatte man bei Hertha geplant, die Baulücke mit einer Riesenplane (180 mal 35 Meter) zu verhüllen. Hertha ließ mehrere Gutachten anfertigen, und schon im November vergangenen Jahres sollte verdeckt werden, was nicht schön anzusehen ist. Die Pläne mit der Plane sind allerdings inzwischen vom Tisch. "Da gab es statische Probleme", klärt Huber auf, "bei Wind wären die Verankerungselemente zu stark belastet worden."

Zur Zeit ist der optische Eindruck im Olympiastadion ohnehin nicht so trübe, wie er noch bei den Heimspielen von Hertha vor der Winterpause der Fußball-Bundesliga war. Im Unterring ist schon teilweise zu erkennen, wie das Stadion einmal nach seiner Fertigstellung aussehen wird: In den Blöcken J, K und N sind bereits Stufen angebracht, in Block L sogar schon Sitze. Bereits am 10. März, zum Heimspiel von Hertha BSC gegen Hansa Rostock, stehen die Blöcke J bis N den Zuschauern komplett zur Verfügung.

"Sandplätze" gibt es momentan nur in den Blöcken O und P. "Und diesen Bereich werden wir nun auflockern", verspricht Matthias Huber, "um so den optischen Eindruck einer Bauwüste vergessen zu lassen. So werden wir verschiedene Dekorationen in unseren Vereinsfarben blau und weiß anbringen, Puppen und andere Geschichten."

So soll in den Blöcken P und O - dort wo früher die eingefleischten Hertha-Fans lieber standen als saßen - am kommenden Sonnabend eine überdimensionale Puppe von Hertha-Maskottchen "Herthinho" aufgeblasen werden. Und wenn die Baustelle demnächst in die Kurve wandert, wird auch "Herthinho" mitwandern: Für das Spiel gegen Wolfsburg hat Hertha noch Karten für den Q-Block verkaufen können, danach rollen auch dort die Bagger an.

Nach den beiden Auswärtssiegen zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte will Hertha BSC gegen Wolfsburg die zuletzt verloren gegangene Heimstärke zurückholen. "Wir haben einiges gutzumachen", sagte Röber mit Blick auf drei Heimniederlagen und ein Unentschieden vor der Winterpause. Manager Dieter Hoeneß unterstrich die Bedeutung des Spiels für die Qualifikation am Europapokal. "Das wird ein Sechs-Punkte-Spiel", sagte Hoeneß am Donnerstag. Nach seinen Worten sind bereits 31 000 Karten für die Partie verkauft. Allein ein Berliner Kreditinstitut hat 10 000 Tickets erworben und verkauft sie verbilligt. Vor der Begegnung wird es laut Hoeneß auch eine Aktion unter dem Motto "Mut gegen rechte Gewalt" geben.

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