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Die "Lieblingsbar" in der Eisenacher Straße in Schöneberg ist geschlossen.

© Helena Wittlich

Update

"Lieblingsbar" in Berlin-Schöneberg: Kneipe schließt wegen zunehmender Kriminalität

Weil die Gäste ausgeblieben sind, schloss der Wirt seine "Lieblingsbar" im queeren Szenekiez Schöneberg. Es habe zu viele Überfälle gegeben.

Im queeren Szenekiez in Schöneberg hat die Kneipe „Lieblingsbar“ geschlossen – weil die Gegend für die Gäste zu gefährlich geworden ist. Dies sagte Wirt Thorsten Baumert Montagabend dem Tagesspiegel. Zuvor hatte das Homosexuellen-Magazin "Siegessäule" berichtet. „Ich habe die Bar geschlossen, weil die Gäste ausgeblieben sind. Der Kiez ist sehr kriminell geworden“, sagte Baumert.

Es habe täglich Übergriffe auf Gäste und auch Mitarbeiter gegeben. „Es fing an mit kleineren Taschendiebstählen. Dann gab es auch Leute, die zusammengeschlagen und ausgeraubt worden sind.“ Es seien immer weniger Gäste gekommen, auch Veranstaltungen wie zum Beispiel Geburtstage seien immer wieder abgesagt worden. „Irgendwann mussten wir sagen: Wir können es nicht mehr stemmen“, sagte Baumert weiter.

Die Kriminalität im Kiez, der besonders bei Homosexuellen beliebt ist, habe vor etwa anderthalb Jahren angefangen. „Es sind einige Stricherbars dazugekommen, verbunden damit dann auch mehr und mehr Jungs aus Osteuropa.“ Die Polizei habe die Probleme wahrgenommen und sei auch verstärkt Streife gefahren und habe Razzien durchgeführt, sagte der Kneipenchef. „Aber insgesamt kann man anscheinend wenig machen.“

Baumert hatte die „Lieblingsbar“ 2014 in der Eisenacher Straße als Ableger der Kreuzberger Bar „Rauschgold“ eröffnet. Weitere Pläne zu einer Zweigstelle des „Rauschgold“ habe Baumert erst einmal nicht, sagte er. Die „Lieblingsbar“ ist seit dem 1. November geschlossen.

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