Rabattaktion in Freizeitbad: Trostpflaster für Schwaben

Ach, die Schwaben und all die anderen Südwestdeutschen. Das Leben zitiert sie nach Berlin, und nun müssen sie schauen, wie sie damit zurechtkommen. Vermutlich fallen sie deshalb im notorisch schmuddligen Berlin so sehr auf, weil sie sich ihre Verantwortungsethik nicht für ein Butterbrot, geschweige denn eine Wecke abkaufen lassen. Das hat der Herrgott so gerichtet, dass der Mensch sich den Weg ins Himmelreich freizufegen hat, und also geschieht es.

Muss man die Leute deshalb bedauern? Drunten bei „Tropical Islands“ scheinen sie so etwas zu befürchten und bieten gebürtigen Baden-Württembergern fünf Euro Rabatt auf den Eintrittspreis an, „weit weg von den täglichen Lästereien“. Das wird funktionieren, denn namentlich der Schwabe ist ja bekannt dafür, dass er für einen geringen finanziellen Vorteil sogar die Spätzle gerade sein lässt.

Doch es handelt sich auch um einen ziemlich heiklen Versuch, Unfrieden zu stiften, denn natürlich nehmen die Berliner und Brandenburger ihr Antidiskriminierungsgesetz ernst – und sie werden deshalb vermutlich fragen, warum sie denn nun auch noch finanziell ins Hintertreffen geraten, wenn ihnen schon die Schrippe und der Schlendrian beim Mülltrennen genommen werden.

Konfliktstoff. Aus Sicht der Einladenden ist die Sache eindeutig: Die fünf Euro sind schnell wieder eingespielt, wenn die süddeutschen Gäste morgens nach dem Aufstehen erst einmal die Hütte auskehren. Die Berliner schlafen noch ein bisschen weiter, und schon herrscht Frieden.