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Berlin: Radiospots gegen Gewalt an Frauen

Sonntags kommt der „Tatort“ ins Wohnzimmer. Doch bestimmt 100 Mal am Tag wird das Wohnzimmer zum Tatort.

Sonntags kommt der „Tatort“ ins Wohnzimmer. Doch bestimmt 100 Mal am Tag wird das Wohnzimmer zum Tatort. Dann, wenn Frauen und Kinder Opfer von häuslicher Gewalt werden. Die „Berliner Initiative gegen Gewalt gegen Frauen“ (BIG) hat drei „Tatort“-Kommissare – die Schauspieler Dietmar Bär, Andreas Hoppe und Boris Aljinovic – als Mitstreiter gewonnen: Seit gestern laufen für sechs Wochen Radiospots, in denen sich die Schauspieler gegen Gewalt an Frauen aussprechen und auf die Notrufnummer von BIG (611 03 00) hinweisen.

Rund 6200 Frauen, die Opfer von Gewalt in der Familie wurden, hatten sich im vergangenen Jahr an die Hilfsorganisation gewandt. Über die Hälfte der Frauen sind Ausländerinnen. Die BIG-Mitarbeiterinnen beraten die Frauen, indem sie ihnen erklären, welche rechtlichen Möglichkeiten sie haben, gegen ihre Peiniger vorzugehen. Doch viele Frauen leben in großer Angst vor ihrem prügelnden Mann oder Partner und wissen oft nicht, wie sie weiterleben sollen. Dafür hat die Organisation die „Mobile Beratung“ eingerichtet: Hier treffen die Mitarbeiterinnen die Opfer persönlich – zu Hause, bei Verwandten oder gar im Krankenhaus. „Wir besorgen ihnen eine Unterkunft im Frauenhaus oder begleiten sie auch zu Jugendämtern oder zum Gericht“, erklärt Sprecherin Beate Nink. Gesponsert wurde die „Mobile Beratung“ auch in diesem Jahr mit 100 000 Euro vom Tabakkonzern Philip Morris. tabu

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