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Berlin: „Rani“ auf freiem Fuß

Nach vier Monaten in der Pferdeklinik kann der Zirkuselefant wieder auftreten

Raus aus dem Hängezeug, ab in die Freiheit: Nach vier Monaten in der Pferdeklinik Düppel konnte der Zirkuselefant „Rani“ inzwischen sein Krankenlager verlassen. Das Tier hatte sich im Juni unter ungeklärten Umständen ein Bein gebrochen. „Die Fraktur ist wunderbar verheilt“, beurteilt Klinikleiter Bodo Hertsch den Genesungsprozess des 22-jährigen Elefanten zufrieden.

Rani sei nun zwar ein behindertes Tier, da das verletzte Bein dauerhaft verkürzt bleibe. Allerdings könne sie damit gut leben und müsse nicht mal einen Stützschuh tragen.

Rani gehört zum Zirkus Harlekin. Dessen Direktor Karl-Heinz Köllner hatte bereits angekündigt, dass sein Elefant wieder in die Manege zurückkehren werde.

Dagegen protestierten Tierschützer und warfen Zirkuschef Köllner Tiermissbrauch vor. Ein Safaripark in Österreich hatte sich angeblich bereit erklärt, Rani und den zweiten Elefanten des Zirkus, „Kenia“, bei sich aufzunehmen. Ein solches Vorhaben hält Tierarzt Hertsch für abwegig: „Rani kann jetzt nicht mehr in einer Herde leben. Da würde sie als krankes Tier gar nicht akzeptiert“. Künftige Auftritte im Zirkuszelt könnten ihr hingegen kaum etwas anhaben, so der Arzt. Hertsch: „Das bisschen Zirkusleben ist nichts im Vergleich zu dem Stress, den ein Elefant in einer Herde hat.“

Zu den Vorwürfen der Tierschützer sagte der Zirkusdirektor Karl-Heinz Köllner: „Ich bin für meine Elefanten wie eine Mutter. Ich bin selber Tierschützer.“ So behauptet Köllner, die Elefanten Rani und Kenia aus der Transportkiste eines ominösen Tierhändlers in Deutschland befreit zu haben. Die vermeintlichen Gewichtsprobleme der Elefantenkuh, die nach Angaben von Tierschützern stark untergewichtig sein soll, konnte Klinikleiter Hertsch nicht bestätigen.

Frank Thadeusz

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