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Nur außen fertig. Im knapp 119 Meter hohen Zoofenster-Hochhaus bereitet Waldorf-Astoria noch immer die Hoteleröffnung vor. Online sind Buchungen ab Februar möglich.

© Kai-Uwe Heinrich

Exklusiv

Berliner Hotellerie: Rätselraten ums Waldorf-Astoria

Mitte Dezember sollte das Luxushotel am Breitscheidplatz eröffnen. Doch das wird wohl nichts – und auch ein Termin im Januar wackelt.

Arbeiter vor der Baustelle des Waldorf-Astoria zucken in ihrer Zigarettenpause mit den Schultern. Sie hätten „keine Ahnung“, wann das Luxushotel im neuen Zoofenster-Hochhaus am Charlottenburger Breitscheidplatz eröffnet, sagen sie. Innen sehe es immerhin „fast fertig“ aus, mehr wisse aber nur die Bauleitung. Doch einen Termin kennt wohl auch diese nicht. Der zuletzt genannte Zeitraum „Mitte Dezember“ ist nicht zu halten. Wahrscheinlich steht die oft als Signal für den Aufschwung der City West gelobte, aber mehrmals verschobene Eröffnung erst im Laufe des Januars bevor.

Ursprünglich wollte das Hotel vor einem Jahr aufmachen. Dann war vom Januar 2012, vom Frühjahr und vom Herbst die Rede. Im Sommer sagte Bezirksbaustadtrat Marc Schulte (SPD), ein von den arabischen Zoofenster-Bauherren beauftragter Gutachter habe Brandschutzmängel im Turm festgestellt. Die Hilton-Gruppe, zu der Waldorf-Astoria gehört, äußert sich bis heute nicht zu den Gründen der Verspätungen.

Manager Olivier Harnisch, verantwortlich für Hiltons Nord- und Zentraleuropageschäft, hatte gerade erst im Tagesspiegel-Interview die Eröffnung für Mitte Dezember angekündigt. Doch jetzt widerspricht ihm eine für Hilton tätige PR-Agentur: Man habe „immer den Herbst kommuniziert“. Dieser endet astronomisch mit der Wintersonnenwende am 21. bis 22. Dezember.

Aber auch diese Planung wackelt. Nach Tagesspiegel-Informationen ist es fraglich, ob Berliner im Rahmen der stadtweiten Hotelaktion „Erlebe Deine Stadt“ vom 5. auf den 6. Januar im Waldorf-Astoria übernachten können. Die Tourismusgesellschaft Visit Berlin hatte dessen Beteiligung besonders hervorgehoben. Beim Buchungsstart im November waren die Doppelzimmer zum Sonderpreis von 110 Euro dort mit als erste reserviert.

Diese Übernachtungen seien „nicht termingebunden“, behauptet nun Hiltons PR-Agentur. Tatsächlich kam es hinter den Kulissen soeben zu einer Ausnahmevereinbarung mit Visit Berlin. Grundsätzlich gelte der Termin am ersten Januar-Wochenende für alle 63 beteiligten Hotels, stellt die Sprecherin der Tourismusgesellschaft, Katharina Dreger, klar. Sollte das Waldorf-Astoria aber nicht rechtzeitig aufmachen können, wolle es den Aktionsteilnehmern „individuelle“ spätere Termine anbieten.

Auf jeden Fall eröffne das Hotel „in den nächsten Wochen“, heißt es von der PR-Agentur, man werde den Termin „kurzfristig“ nennen. Onlinebuchungen sind derzeit ab Februar möglich.

Dass es genügend Bedarf an dem Fünf-Sterne-Haus gibt, zeigen neueste Zahlen des Amts für Statistik: Berlins Hotels zählten im Oktober 1 050 160 Besucher und 2 432 428 Übernachtungen – ein Zuwachs von mehr als acht Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Erstmals erreichte Berlin die Marke von insgesamt 20 Millionen Übernachtungen seit Jahresbeginn schon im Oktober. Die genaue Zahl beträgt 21 204 352 Nächte, das sind 11,2 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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