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Die Weltraumkapsel „Vosvraschenyi Apparat“ war tatsächlich im All.

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Raumkapsel in Mitte gelandet: Sowjetisches Raumschiff wird versteigert - nach Zwischenstopp in Berlin

An diesem Montag ist die sowjetische Kapsel „Vosvraschenyi Apparat“ noch einmal in der Auguststraße 11 zu besichtigen. Danach soll sie in Brüssel versteigert werden. Und das ist noch nicht alles aus dem Weltraum.

Diese Raumkapsel fliegt nicht wieder ins All. Sie war aber schon zweimal auf sowjetischer Mission, macht nun kurz Halt im Garten der Jüdischen Mädchenschule in Mitte – und wird anschließend nach Brüssel transportiert.

Mindestens 700.000 Euro erwartet das Auktionshauses Lempertz, wenn „Vosvraschenyi Apparat“ (Rückkehrapparat) dort Anfang Mai versteigert wird. Eine Trophäe mit Gewicht in doppeltem Sinn, denn sie wiegt bei drei Metern Durchmesser nicht bloß 1850 Kilogramm – die Kapsel stammt auch aus einer Zeit, in der die konkurrierenden Weltmächte USA und Sowjetunion ihren ganzen Erfindungsreichtum aufboten, um bei der Erforschung des Weltraums jeweils Erster zu sein.

Die Kapsel flog in den siebziger Jahren neunzig Minuten durch den Orbit. Ihre zweite Fahrt war unbemannt, und doch fragt man sich angesichts der winzigen Schalensitze im Innern, wie drei Kosmonauten überhaupt genug Platz finden konnten.

Dass die sowjetische Kapsel in Berlin zwischenlandet, geht auf Kilian Jay von Seldeneck zurück. Er leitet die Berliner Dependance des Auktionshauses und ist ein echter Fan dieser „genialen Ingenieursleistung“, die er mit einer kostbaren historischen Uhr vergleicht – auch wenn Letztere sicher einfacher zu versteigern ist.

Schon Gagarins Test-Kapsel wurde versteigert - für 2,9 Millionen Euro

Die Auktion am 7. Mai wird der erste europäische „Space Sale“ überhaupt. Ein Vorbild hat er allerdings: Vor drei Jahren versteigerte Sotheby’s die „Wostok“-Kapsel, die bei der Generalprobe für Juri Gagarins erste Reise ins All 1961 zum Einsatz kam. Einem russischen Geschäftsmann war sie 2,9 Millionen Euro wert.

Ausstellung in der Auguststraße 11

Bevor das neuere Gerät in private Hände geht, lässt es sich am heutigen Montag noch einmal in der Auguststraße 11 besichtigen. Dort sind von 12 bis 15 und von 18 bis 21 Uhr auch zwei historische „Sokol-KV2“-Raumanzüge zu sehen. Den einen trug Michael Foale, der als erster britischer Astronaut einen Außenbordeinsatz absolvierte. Der andere gehörte der russischen Kosmonautenlegende Alexander Kaleri. Beide Anzüge werden in Brüssel mit jeweils 55 000 Euro aufgerufen.

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