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Mitglieder eines Polizei-Sonderkommandos im Januar in Berlin (Archivbild).

© picture alliance / dpa

Update

Razzien gegen IS-Sympathisanten: Terror-Pläne in Berlin offenbar frühzeitig durchkreuzt

Sie sollen diesen Herbst Anschläge in Deutschland geplant und einer von ihnen Anhänger für den IS geworben haben: Drei Terrorverdächtige waren am Dienstag das Ziel von Durchsuchungen in Sachsen und Berlin.

Von Frank Jansen

Die Sicherheitsbehörden haben offenbar frühzeitig Planungen für einen islamistischen Anschlag in Berlin durchkreuzt. Das Bundeskriminalamt durchsuchte am Dienstag in Berlin, Meißen und Riesa Räumlichkeiten, die drei Terrorverdächtigen zugeordnet werden.

In Berlin wurden Wohnungen in Kreuzberg, Neukölln und Reinickendorf durchsucht. Die drei aus Nordafrika stammenden Männer sollen im Herbst besprochen haben, Anschläge mit Sprengstoff zu verüben. „Ein erster Anschlag sollte von einem der Beschuldigten in Berlin ausgeführt werden“, teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag mit. Ob es ein konkretes Ziel für einen Angriff in Berlin gab, bleibt offen.

Die Behörde wirft den drei Männern vor, eine inländische terroristische Vereinigung gegründet und eine schwere staatsgefährdende Gewalttat geplant zu haben. Einer der Beschuldigten wird auch verdächtigt, für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ um Mitglieder und Unterstützer geworben zu haben. Er soll beispielsweise einem 17-Jährigen geholfen haben, nach Syrien auszureisen, um für den IS zu kämpfen.

Die Razzia am Dienstag in Berlin und Sachsen war bereits die zweite Aktion von Bundesanwaltschaft und BKA. Am 13. Oktober durchsuchten Beamte des BKA Räume in Leipzig. Dies sei auf „präventiv-polizeilicher Rechtsgrundlage“ erfolgt, teilte die Bundesanwaltschaft jetzt mit. Bei der Durchsuchung hätten sich jedoch „keine weiteren Erkenntnisse ergeben“.

Festnahmen gab es keine

Mit der Razzia am Dienstag habe „die Verdachtslage auf strafprozessualer Grundlage nochmals überprüft“ werden sollen. Festnahmen gab es weder im Oktober noch jetzt.

Somit scheint die Terrorgefahr noch vergleichsweise gering gewesen zu sein. Den Sicherheitsbehörden ist es offenbar früh gelungen, die Kommunikation der Beschuldigten zu überwachen. Ende November hatte die Berliner Polizei bereits Pläne von Islamisten vereitelt, in Dortmund einen Anschlag zu verüben. Damals drangen Beamte in die Charlottenburger Seituna-Moschee ein und suchten mit Spürhunden nach Sprengstoff. Gefunden wurde nichts, das galt auch für einen verdächtigen Transporter in Neukölln. Die Polizei hatte dort vorsorglich mehr als ein Dutzend Wohnhäuser evakuiert.

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