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Berlin: Reiterstandbild Friedrich II.: Kein Geld für Denkmal-Reinigung

Das Denkmal Friedrich II. kann noch nicht gereinigt werden, weil dem Bezirk Mitte das Geld dafür fehlt.

Das Denkmal Friedrich II. kann noch nicht gereinigt werden, weil dem Bezirk Mitte das Geld dafür fehlt. Die Schmähung in roter Sprühschrift, "Preußen bleibt Scheiße", bleibt also zunächst erhalten. "Die Finanzierung ist noch nicht geklärt", sagte Frauke Meinherz vom Hochbauamt Mitte. "Das Denkmal wird umgehend gereinigt", verspricht Meinherz jedoch, einen Termin vermag sie nicht nennen. Noch hätten Experten sich das Reiterstandbild nicht einmal angesehen, um einen Kostenvoranschlag zu erstellen. Einen Auftrag gebe es ebenfalls noch nicht.

In einer Schätzung geht das Hochbauamt von 5000 Mark Reinigungskosten aus. Wie berichtet, war das Denkmal auf dem Mittelstreifen der Linden am Sonntag von noch unbekannten Tätern mit dem etwa fünf Meter langen Schriftzug beschmiert worden. Polizisten hatten ihn am Sonntag um 14.15 Uhr entdeckt, der oder die Täter waren wohl in der Nacht zuvor tätig gewesen. Eine Spur von ihnen gibt es nicht.

Bei der Firma, die das Denkmal in den vergangenen Jahren für 3,7 Millionen Mark aufwendig saniert hat, hieß es gestern, dass das Denkmal im Bronzebereich eine Wachsschicht als Grafitti-Schutz hat. Dieses Wachs verhindert, dass die Farbe in die feinen Poren des Metalls eindringt. Schwierig sei die Reinigung, weil die Farbe über die Namenszüge gesprüht wurde. "Da muss man mit dem Wattestäbchen ran, um die Farbe abzukriegen", hieß es bei der Firma. Der Sockel aus Granit habe keinen Schutz, dort konnte die rote Farbe in den Stein eindringen. "Die Farbe saugt sich in die Poren", sagte der Baudirektor von Mitte, Karl-Friedrich Metz. "Das wird problematisch."

Thema ist das Denkmal bei den Bauexperten des Bezirks derzeit auch ohne die rote Schmiererei. Auffälliger - auch für Passanten - seien die weißen Kalkspuren auf dem Sockel. Vermutlich ist vor Ende der Sanierung Feuchtigkeit in das Denkmal eingedrungen, die jetzt durch die Fugen wieder nach draußen sickert, sagt Metz. "Das Problem ist uns aber noch nicht richtig klar."

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