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Berlin: Reizvolle Luftnummer

Mit Rekorden ging die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) gestern in Schönefeld zu Ende. Weit über 200 000 Besucher waren zu der Schau gekommen, die seit Donnerstag für das Publikum geöffnet war.

Mit Rekorden ging die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) gestern in Schönefeld zu Ende. Weit über 200 000 Besucher waren zu der Schau gekommen, die seit Donnerstag für das Publikum geöffnet war. 340 Maschinen konnten am Boden und zum Teil auch in der Luft beobachtet werden – so viele wie bei keiner anderen Luftfahrtschau weltweit. 76 Prozent der Aussteller waren nach Angaben der Veranstalter mit dem geschäftlichen Ergebnis zufrieden.

Autos und Flugzeuge, das scheint zumindest den Männern zu gefallen. Viele saßen mit glücklichen Gesichtern im Cockpit eines Kampfflugzeuges wie dem Eurofighter und spielten an den Hebeln und Schaltern. Weniger Beachtung fand die martialische Bewaffnung, die unter der Maschine aufgebaut war. Dass sie im Einsatz auch Schrecken verbreiten kann, interessierte die meisten Besucher nicht. Die Technik begeistere sie eben, sagten sie.

Keine Angst gaben die Besucher auch bei den Vorführungen in der Luft zu erkennen. Vergessen zu sein scheint die Katastrophe von Ramstein, wo 1988 bei einer Flugvorführung der italienischen Luftwaffe 70 Menschen starben, nachdem mehrere Maschinen in der Luft kollidiert waren. Viele der Besucher konnten – oder wollten – sich nicht daran erinnern. Auch in Schönefeld war wieder eine Kunstflugstaffel dabei. Die Patrouille Swiss zeigte „entschärfte“, aber immer noch waghalsige Manöver über dem Flughafengelände. Dabei waren auch Oldtimer wie das Jagdflugzeug „Me 109“. Dass die Maschine am Freitag wegen eines stotternden Motors vorzeitig landen musste, bekamen viele gar nicht mit.

Wie aus der schönen Schau schnell ernst werden kann, zeigte sich am Donnerstag, als der „Airbus A 340-600“ nicht zu sehen war. Die weltweit einzige Maschine dieser Art mit sechs Betten für Schwerstverletzte und 38 Tragen für Patienten war am Mittwochabend auf Wunsch der französischen Regierung direkt von der Messe nach Pakistan geflogen. Sie brachte zwölf bei einem Bombenanschlag verletzte Franzosen zurück nach Paris. Am Freitag stand der „Airbus“ dann wieder in Schönefeld – dicht umlagert.

Doch die ILA ist inzwischen mehr als nur ein großer Rummel für das flugbegeisterte Publikum. Rund 90 000 Fachbesucher waren nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Luft-und Raumfahrtindustrie, der zusammen mit der Messe Berlin die ILA veranstaltet, nach Schönefeld gekommen – 6000 mehr als vor zwei Jahren. Die ILA sei als erste große Luftfahrtmesse in Europa nach den Anschlägen vom 11. September ein „positiver Trendsetter“ gewesen. Verträge und Kooperationsvereinbarungen in Milliardenhöhe hätten den Stellenwert der Schau in Berlin-Brandenburg bestätigt.

Und die nächste ILA kommt bestimmt. Sie soll vom 17. bis zum 23. Mai 2004 wieder in Schönefeld stattfinden.kt

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