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Berlin: Retter fanden nur Tote im Trümmerhaus

BERLIN (weso).Aus den Trümmern des im Bezirk Steglitz gelegenen Wohnhauses, das am Dienstag früh durch eine Explosion zerstört worden war, bargen die Retter bis zum frühen Mittwoch abend fünf Tote.

BERLIN (weso).Aus den Trümmern des im Bezirk Steglitz gelegenen Wohnhauses, das am Dienstag früh durch eine Explosion zerstört worden war, bargen die Retter bis zum frühen Mittwoch abend fünf Tote.Zwei weitere Opfer werden noch unter den Trümmern vermutet.Unter den Toten ist auch der 13jährige Sven T..Bis zuletzt hatten die Helfer gehofft, der Schüler könnte in einem Hohlraum überlebt haben.

Am späten Vormittag mußten Polizei und Feuerwehr den Eltern des Jungen die traurige Nachricht überbringen.Bereits gegen fünf Uhr früh waren die Helfer, die die ganze Nacht fieberhaft versucht hatten, Überlebende unter den Schuttmassen zu finden, auf die Leiche einer Frau gestoßen.Fast unmittelbar daneben wurde gegen Mittag die Leiche einer weiteren Frau gefunden.Beide Opfer sind bisher nicht zweifelsfrei identifiziert.Ein weiterer offenbar bei der Explosion ums Leben gekommener Mieter wurde gegen 15 Uhr geborgen, etwa eineinhalb Stunden fanden die Rettungskräfte die Leiche eines zweiten Mannes.Zu deren Identität machte die Polizei zunächst keine Angaben.Von zwei weiteren der insgesamt 21 gemeldeten Hausbewohnern fehlte am frühen Abend noch jede Spur."Aber wir geben die Einsatzstelle erst dann auf, wenn wir den letzten Stein abgetragen haben", sagte der Chef der Berliner Feuerwehr, Albrecht Broemme.

In den Vormittagsstunden - über 24 Stunden nach der verheerenden Explosion - waren die Hoffnungen noch einmal gestiegen, daß der Junge die Explosion des Hauses doch überlebt haben könnte.Kurz zuvor waren die Helfer auf das Kinderzimmer des 13jährigen gestoßen und konnten dort "Bobby", den Mischlingshund des Jungen, nahezu unverletzt retten.Nachdem aber sämtliche Trümmer aus dem Zimmer entfernt waren und der Junge nicht gefunden worden war, schwanden die Hoffnungen schlagartig.Seine Leiche wurde wenig später unter Schutt begraben in der Nähe des früheren Kinderzimmers entdeckt.Ungeklärt ist, ob das Kind sein Zimmer verlassen hatte, sich während des Unglücks aus dem Haus retten wollte oder möglicherweise durch den Detonationsdruck dorthin geschleudert worden war.Die Wohnung war in den Keller gestürzt, als durch die Wucht der Explosion die Kellerdecke gebrochen war.

Die Ursache des Unglücks ist auch zwei Tage danach noch immer ungeklärt.Feuerwehrchef Albrecht Broemme vermutet weiterhin eine Gasexplosion.Die Polizei stellte sämtliche Gasthermen und -zähler und Gasrohrleitungen, die in den Trümmern gefunden wurden, sicher.

Am Mittwoch wurde die Zahl der Helfer um 200 Polizisten erhöht, sodaß insgesamt rund 600 Menschen an der Unglücksstelle eingesetzt waren.Sie entfernten den Schutt mit bloßen Händen - schätzungsweise 1500 bis 2000 Tonnen.Berlins Regierender Bürgermeister Diepgen und Innensenator Schönbohm, die den Unglücksort aufsuchten, zeigten sich tief betroffen.

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