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Berlin: Rettungswagen erfasste Mädchen: Die 14-Jährige wurde schwer verletzt - Sanitäter waren nicht im Einsatz

Ein 14-jähriges Mädchen ist gestern Mittag in Marzahn von einem Rettungswagen der Feuerwehr angefahren worden. Ein Rettungshubschrauber flog sie mit Brüchen an Beinen und Schultern und einem Schädelhirntrauma in das Unfallkrankenhaus Marzahn.

Ein 14-jähriges Mädchen ist gestern Mittag in Marzahn von einem Rettungswagen der Feuerwehr angefahren worden. Ein Rettungshubschrauber flog sie mit Brüchen an Beinen und Schultern und einem Schädelhirntrauma in das Unfallkrankenhaus Marzahn. Nach Aussagen von drei Zeugen rannte sie bei roter Fußgängerampel an der Kreuzung Märkische Allee/Havemannstraße auf die Fahrbahn. Parkende Autos hatten dem Fahrer des Rettungswagens die Sicht auf den Gehweg versperrt, wo die Kinder gespielt hatten. Der Löschzug aus drei Fahrzeugen kam von einem Fehlalarm und war ohne "Sonderzeichen" - also ohne Blaulicht und Martinshorn - auf dem Rückweg in die Wache Marzahn. Am Nachmittag stabilisierte sich der Gesundheitszustand der 14-Jährigen, die Eltern besuchten sie im Krankenhaus. Ein Sanitäter, der im hinteren Teil des Rettungswagens saß, wurde bei der Vollbremsung leicht verletzt.

In den vergangenen Jahren sind mehrfach Kinder von Einsatzwagen der Feuerwehr oder der Polizei angefahren worden. Der bisher schwerste Unfall dieser Art ereignete sich 1993 auf der Schloßbrücke in Mitte, als eine Funkstreife ins Schleudern kam und zwei Kinder tötete. Die Polizisten waren damals auf Einsatzfahrt - der sich später als böswillige Fehlalarmierung herausstellte. Von diesem Unfall traumatisiert, ist die Polizei nun dabei, 2000 ihrer 3000 Autos mit so genannten Unfalldatenschreibern auszurüsten. Seitdem gingen die Unfallzahlen zurück, weil die Polizisten nicht mehr so riskant fahren. Derzeit gibt es jedoch erst 500 dieser Geräte. Die Feuerwehr hat in ihren Autos nur einfache Fahrtenschreiber.

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