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Berlin: Rocker verbarrikadierten sich vor der Polizei

SEK stürmt Vereinsheim der Motorrad-Gang „Bandidos“ – mal wieder

Die Polizisten kannten das Vereinsheim der Rockergang „Bandidos“ ziemlich gut. An der Weddinger Provinzstraße 16–17 ist das SEK schon einmal vorgefahren, getarnt in einem BVG-Bus. Damals, im Januar 2004, ging es um Waffenhandel, Drogen und Prostitution – in der Nacht zum gestrigen Sonntag stürmte das SEK erneut eben jenes Vereinsheim, weil sich dort Rocker verbarrikadiert hatten. Sie hatten zuvor einen 41-jährigen Taxifahrer beleidigt, verprügelt, verletzt und waren dann vor der Polizei in das Gebäude geflüchtet.

In der Provinzstraße sitzt traditionell die Berliner Bandidos-Gang „Eastgate“. Die Rocker hatten eine Stunde nach Mitternacht ein Taxi bestellt. Als sich der Fahrer weigerte, in der zweiten Reihe zu parken, und lieber kurz in der Einfahrt des Rockerheims warten wollte, prügelten zwei der Rocker los. Ein 44-Jähriger riss den Mann durchs offene Fenster der Fahrertür zu sich; sein 35-jähriger Kumpel schlug dem Taxifahrer mehrmals mit der Faust ins Gesicht. Der 41-jährige Fahrer erlitt eine Jochbeinprellung, konnte aber noch den Alarmknopf im Taxi drücken. Daraufhin flüchteten die Männer ins Vereinsheim und verriegelten das große Tor zum Gelände. Als die Polizei anrückte, verweigerte der 48 Jahre alte, offenbar betrunkene Chef des Vereinsheims den Beamten den Zutritt. Die Polizisten hatten das Gebäude gerade umstellt, da versuchte der 35-Jährige zu flüchten, indem er über das Dach kletterte. Er wurde festgenommen.

Kurz vor 3 Uhr morgens hatte die Polizei genug – das SEK stürmte das Areal. Die Beamten trafen vier Frauen und drei Männer an, darunter auch den zweiten Täter. Er wurde ebenfalls festgenommen. Gegen den Chef des Heims wurde ein Verfahren wegen versuchter Strafvereitelung eingeleitet. André Görke

André Görke

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