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Berlin: Rollberg-Kiez wird teurer

Mieterverein warnt: Die Wohlhabenden ziehen weg

Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hatte es angekündigt: Zum beschlossenen Paket, das den Haushalt sanieren soll, gehört auch die Erhöhung der Mieten im sozialen Wohnungsbau. Die Mieter der RollbergSiedlung in Neukölln, deren Wohnungen zwischen 1969 und 1972 im sozialen Wohnungsbau entstanden sind, bekommen das jetzt zu spüren. Die Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land musste bei 94 von 600 Wohnungen zum 1. August die Mieten erhöhen. Ab dem 1. Januar sollen weitere Erhöhungen folgen. „Viele Leute werden oder wollen wegziehen“, sagt Hartmann Vetter vom Berliner Mieterverein. Zusammen mit Vertretern des Mieterbeirats und Mietern stellte er eine Umfrage unter 108 Bewohnern vor, wonach zwei Drittel ihre Schmerzgrenze erreicht sehen. Im Rollberg-Kiez (insgesamt 2450 Wohnungen) wohnen auch durch Wegfall der Fehlbelegungsabgabe nicht nur sozial schwache Menschen. Hartmann Vetter sieht nun die „gesunde Mischung“ im problembeladenen Kiez in Gefahr. „Nach Umsetzung der Hartz-Reformen werden sich noch weniger Menschen die Wohnungen leisten können und wegziehen“, sagt er. So soll jetzt etwa eine 65-jährige Rentnerin, die seit dem Tod ihres Ehemannes allein in einer Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung lebt, 485 Euro zahlen. Vor der Währungsumstellung betrug die Miete noch 225 Mark. suz

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