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Berlin: Rot-Rot bringt Punkte – hofft die Opposition

Jedem das Seine. Die Opposition greift an, die Regierung verteidigt sich.

Jedem das Seine. Die Opposition greift an, die Regierung verteidigt sich. Nach diesem klassischen Muster hat auch die Berliner SPD ihre Wahlkampflinie aufgebaut. Nicht schon wieder ein Wechsel, lautet der Schlachtruf, sondern bitte eine zweite Halbzeit für Gerhard Schröder. Die rot-grünen Segnungen „nach 16 Jahren Reformstau unter Kohl“ werden gepriesen. Und als Spezialität wird der Kanzler als großer Berlin-Freund herausgestellt, was er durch Zuwendungen beweise, etwa für die Kultur und die Sicherheit.

Dass Rot-Rot in Berlin nicht hilfreich für die Wahlchancen ist, geben die Kandidaten zu. Sie bekommen viel Unmut über die Senatspolitik zu hören. Die Wähler unterscheiden kaum zwischen Bundes-, Landes- und Kiez-Fragen. Die Ebenen vermischen sich auch bei den Hauptthemen Bildungs-, Familien- und Arbeitsmarktpolitik. Der Kanzler hats erfasst. Die Vorschläge der Hartz-Kommission und die in Aussicht gestellten vier Milliarden Euro für die Länder in Sachen Bildung sind Argumentationshilfen. Wenn sich Bürger über zu große Schulklassen und Kita-Gruppen aufregen, über Wohnungsleerstand, Arbeitslosigkeit oder Bäderschließungen, kommt der Hinweis, dass die SPD bessere Rahmenbedingungen des Bundes setzt.

Im Übrigen wollen die Bürger zu Recht wissen, was ein Abgeordneter für seinen Wahlkreis zu tun gedenkt. Manche Themen der großen Politik spielen örtlich eine mehr oder weniger starke Rolle. In Steglitz-Zehlendorf ist natürlich auch der SPD-Kandidat entschieden für die Erhaltung des FU-Klinikums. Und im Lichtenrader Kiez interessiert das Bahnkonzept besonders, wegen der Untertunnelung der Dresdener Bahn.

„Bloß keine Probleme leugnen. Die Leute wollen keine Schlagworte hören. Nur wer inhaltlich argumentiert, findet Interesse und hat eine Chance“, heißt es bei der SPD. Doch eine heitere Note muss bei all dem Ernst sein. „Wahlkampf muss Spaß machen, sonst kann man einpacken“, sagt Kandidat Andreas Matthae. In Kreuzberg verteilt er Brezeln. „Das reicht als Exportschlager aus Bayern“, steht drauf. Er weiß: „So etwas kommt immer an. “ Gru

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