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Berlin: Rowdy-Rallye heute in Berlin – Polizei wartet schon

Seit Tagen rasen bis zu 100 Rennfahrer durch Europa Sicherheitsbehörden bereiten Großeinsatz vor

Die Rallye ist in ganz Europa gefürchtet und wird von den Sicherheitsbehörden bekämpft – und heute soll die Strecke des „Gumball 3000“ ausgerechnet quer durch Berlin führen. „Wir werden in der Stadt kein illegales Autorennen zulassen“, warnte eine Polizeisprecherin. Auch auf die Polizei in Brandenburg kommt heute ein Großeinsatz zu: Sie wird die bis zu 100 aus Tschechien kommenden Fahrzeuge auf der A 13 an der sächsischen Grenze in Empfang nehmen. Am Nachmittag werden die Luxuskarrossen dieser Rallye auf der Straße des 17. Juni erwartet.

Erst am vergangenen Montag hatte die Polizei in Rheinland-Pfalz mit einem Großaufgebot 52 Fahrzeuge erwischt und kontrolliert. Mehrere Teilnehmer waren mit gefährlich hoher Geschwindigkeit unterwegs – das Rennen in Deutschland wurde unterbrochen. Dass die Teilnehmer nun doch wieder ins Land zurückkehren, überraschte gestern Nachmittag auch die Berliner Polizei. Der Großeinsatz sieht so aus: Von der Landesgrenze werden sie in drei bis vier kleinere Gruppen aufgeteilt, die jeweils von zwei Polizeiautos vorne und hinten abgesichert werden. „Niemand kann überholen oder sich zurückfallen lassen“, hieß es bei der Brandenburger Polizei. Auch auf den Abschnitten, auf denen kein Tempolimit gilt, wird die Polizei eine Geschwindigkeit bis zu 100 vorgeben. „Niemand hat die Chance, dummes Zeug zu machen“, warnte eine Polizistin.

Der Einsatz ist damit nicht beendet: Die Konvois werden zunächst zum Lausitzring geleitet, den die Organisatoren von 13 bis 15 Uhr gemietet haben. Danach müssen die schnellen Wagen sich wieder in den von der Polizei angeführten Konvoi einreihen. Über die A 13 geht es weiter nach Norden. Die Berliner Polizei wird die Rallyefahrer in Grünau übernehmen. Ebenfalls im Konvoi soll es zur Straße des 17. Juni gehen. Wo die Autos über Nacht stehen, ist unklar. Die Polizei verbot den Veranstaltern gestern, dass dazu die Straße des 17. Juni genutzt werden darf. Laut Polizei soll ein Parkplatz bereit gestellt werden. Welcher, war gestern offen. Die Rallyefahrer übernachten im Luxushotel „Regent“ in der Charlottenstraße, gefeiert wird am Abend im „Felix“-Club. Ob die Polizei die Kosten für den Einsatz den Organisatoren in Rechnung stellt, blieb unklar. Die Veranstalter wiesen die Kritik zurück. „Was wir machen, ist kein Rennen, und es ist auch nicht illegal“, sagte ein Sprecher der in Großbritannien sitzenden Gumball-Organisatoren. Er erklärt die Skepsis der deutschen Behörden gegenüber dem Rennen mit dem „Missverständnis“, dass die Fahrer gezielt Gesetze und Vorschriften missachten wollten. Das sei nicht so.

Das „Gumball 3000“ wird seit 1999 jährlich von London aus veranstaltet; „Gumball“ heißt übersetzt so viel wie „Kaugummikugel“; das Rennen führt über 3000 Meilen auf öffentlichen Straßen zu unterschiedlichen Zielen. Die Teilnehmer des Rennens waren am Sonntag in England gestartet. Nach einer Fahrt von Amsterdam bis Hahn ging es mit dem Flugzeug nach Istanbul. Von dort fuhren sie über Griechenland nach Albanien in die Slowakei. Das Ziel ist Sonntag London.

André Görke[Jörn Hasselmann], La

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