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Klaus Wowereit bekommt Rückhalt vom Verband der Bauindustrie.

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Update

Rückendeckung für Wowereit: Bauindustrie: Bosch und Siemens schuld am BER-Desaster 

Angesichts der erneuten Verschiebung der BER-ERöffnung fordert die Lufthansa Sanierungsmaßnahmen am Flughafen Tegel. Unterdessen stellt sich die Bauindustrie hinter Wowereit - seine Eignung als Regierender stehe nicht infrage.

Die Lufthansa fordert, den Flughafen Tegel für einen „unabsehbaren Zeitraum als Hauptstadtflughafen zu stabilisieren“. Dringend sanierungsbedürftig sei die Gepäckbeförderung, sagte Thomas Kropp, Lufthansa-Bevollmächtigter für Berlin und Brandenburg, dem Tagesspiegel. „Allein im vergangenen Jahr standen die Gepäckbänder mehrere hundert Mal still. Die Wartezeit ist für die Passagiere oft länger als die Flugzeit.“ Hier müsse in Personal und Wartung investiert werden. Auch das Check-in- und Boarding-System sei überlastet. An den Gates und zur Regelung der Warteschlangen vor den Schaltern sei zusätzliches Personal erforderlich.

Der Flughafen-Aufsichtsrat sollte am kommenden Mittwoch über Investitionen in Tegel entscheiden, fordert Kropp. Die Lufthansa wünscht sich auch eine „sehr liberale Regelung bei Flügen nach 23 Uhr“. Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) wies eine „pauschale Sondergenehmigung“ für Nachtflüge aber zurück. Ausnahmen würden weiterhin restriktiv genehmigt. In seiner Verwaltung habe er inzwischen eine „Koordinierungsgruppe“ für die Sanierung von Tegel eingerichtet. Finanziell sei zunächst die Flughafengesellschaft in der Pflicht.

Die Bauindustrie stellt sich unterdessen vor den Regierenden Bürgermeister. „Klaus Wowereit ist 4227 Tage in Amt und hat in der Zeit eine Menge bewegt für die Stadt. Natürlich ist er als Aufsichtsratsvorsitzender für den Flughafen mit verantwortlich, aber ich würde ihn nie für das operative Geschäft verantwortlich machen“, sagte Marcus Becker, Präsident des berlin-brandenburgischen Bauverbandes. „Seine Eignung als Regierender

Bürgermeister sollte deshalb jetzt auch nicht infrage gestellt werden.“ Für Becker sind „die großen Technikfirmen die Schuldigen“, namentlich Bosch und Siemens, „die mit dem Brandschutz befasst sind“. Ferner hätten die Projektsteuerer „die Sache offenkundig nicht im Griff“. Für die Steuerzahler und viele kleine Firmen, die auf den BER gesetzt haben, sei die erneute Verschiebung eine Katastrophe.

Weitere Nachrichten zum BER-Desaster finden Sie in unserem Spezial.

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