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Berlin: Ruhe unter Blaulicht

Während Ehud Olmerts Besuch galt Sicherheitsstufe 1

Kreisten nicht die Hubschrauber, wäre es fast still, mittags am Brandenburger Tor. Das Parlaments- und Regierungsviertel steht Dienstag auch von oben unter strengster Bewachung. Der Verkehr ist gestoppt, die Straßen sind entvölkert, Polizei ist postiert, unter Blaulicht breitet sich gespannte Ruhe aus. Ehud Olmert, der israelische Ministerpräsident, will zur Kanzlerin, später zum Bundespräsidenten, er wird die Straßen kreuzen.

Am Platz des 18. März haben sich Neugierige versammelt, eine Wagenkolonne aus Richtung Bellevuestraße ist kurz zuvor am Holocaust-Mahnmal in die Behrenstraße abgebogen, jetzt kommt die zweite, richtige. Vom Dach der Baustelle der US-Botschaft schauen Arbeiter hinab. Verkleidete Scharfschützen, vermuten Passanten. Um 12.25 Uhr fahren schließlich 18 schwarze Limousinen mit Vorhängen Richtung Kanzleramt vorbei, in jeder könnte Olmert sitzen, dahinter zwei Dutzend Polizeiwagen, etliche Wagen mit Sicherheitsleuten, ein Fahrzeug des Bundeswehrkrankenhauses. Zwischen Reichstag und Hauptbahnhof ist die Verbindung gesperrt, kein Fußgänger kommt hier durch.

Pech für Touristen. Abgeordnete müssen sich ausweisen, wollen sie ins Paul-Löbe-Haus. Die Schweizer Botschaft am Kanzleramt wirkt von Polizei umzingelt. An den Spreeufern, auf den Brücken patrouillieren Uniformierte. Wie zu Mauerzeiten. Als die Brücken und Straßen vorübergehend wieder offen sind, kontrolliert die Polizei haltende Lieferwagen, auch Radfahrer. Kurz vor 13 Uhr kann auch der Bus M41 wieder am Kanzleramt vorbeifahren. Bis zur nächsten Sperrung.C. v. L.

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