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Berlin: S-Bahn fährt wieder auf allen Linien

Nach vier Jahren Pause kommt die S 85 zurück.

Zum ersten Mal seit vier Jahren will die S-Bahn von heute an wieder auf allen 15 Linien fahren. Seit Beginn der ganz großen Krise im Sommer 2009 war die S 85 (Grünau/Schöneweide–Waidmannslust) aus dem Programm genommen, weil es nicht genügend einsetzbare Fahrzeuge gab. Nun sollen auch hier wieder die Züge alle 20 Minuten verkehren, was vor allem im Grünauer Bereich und in Adlershof das Warten auf einen Zug verkürzen wird.

Der Wiederaufnahme der Fahrten hatten die Länder Berlin und Brandenburg erst Mitte Mai zugestimmt, nachdem die S-Bahn nachgewiesen hatte, jetzt genügend Fahrzeuge zu haben. Von 650 vorhandenen Doppelwagen sollen nun in den Hauptverkehrszeiten 531 unterwegs sein; bestellt sind von den Ländern 562. Ende des vergangenen Jahres hatten sie das bereits damals von der S-Bahn geplante Wiederaufleben der S 85 noch abgelehnt, weil sie den Betrieb für nicht stabil genug hielten. In den wenigen Winterwochen mit Frost und Schnee fielen dann auch wieder zahlreiche Fahrten auf anderen Linien aus, weil zu viele Züge schlappmachten. Auch jetzt behalten sich die Länder vor, die Zustimmung zu den Fahrten der S 85 zurückzunehmen, sollte der Betriebsablauf wieder instabil werden. Die Wiederaufnahme der Fahrten entlastet die Bilanz der S-Bahn. Für bestellte Fahrten, die nicht absolviert werden, zieht der Senat einen Teil der Zuschüsse an das Unternehmen ab; seit Beginn der Krise waren dies weit mehr als 300 Millionen Euro.

Während die S-Bahn nun wieder genügend Fahrzeuge für einen Verkehr auf allen Linien hat – nur die Verstärkerzüge auf den Linien S 1 und S 5 fallen weiter aus – fehlen der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg) für den Betrieb auf ihren Strecken der RE 2 (Cottbus–Wismar) und RE 4 (Stendal–Jüterbog) weiter Züge. Von 16 benötigten hat Stadler erst 13 geliefert, die nach Angaben von Odeg-Chef Arnulf Schuchmann zudem zum Teil Mängel aufweisen, die vor einem Einsatz behoben werden müssen. Die Bahn AG hat die von ihr an die Odeg verliehenen Züge inzwischen zurückgeholt, so dass es bei der Odeg derzeit Einschränkungen im Betrieb gibt. Klaus Kurpjuweit

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