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Der Tunnel an der Landsberger Alle ist wenig einladend.

© Klaus Kurpjuweit

S-Bahn Prenzlauer Berg: Mehr Licht für den Tunnel an der Landsberger Allee

Nach dem der S-Bahnhof Landsberger Allee aufwendig saniert wurde, soll nun auch der düstere Tunnel zwischen Straßen- und S-Bahn aufgehübscht werden.

Das Grauen beginnt im Untergrund. Der Tunnel ist dunkel, die Leuchten wie die meisten Wände und der Aufzugsschacht beschmiert, die Ecken versifft. Und es gibt keine Informationen, wie man zu den Haltestellen der Straßenbahn oder zum S-Bahnsteig kommen kann. Der Eigentümer dieser traurigen Anlage ist die Senatsverkehrsverwaltung.

Ihr gehört die Unterführung an der Landsberger Allee, die die Gehwege sowie die Haltestellen der Straßenbahn und den Bahnsteig des S-Bahnhofs Landsberger Allee verbindet. Im vergangenen Jahr hat die BVG die Haltestelle mit ihren zwei Bahnsteigen aufwendig saniert. Auch die Treppen zum Tunnel samt Wänden sind erneuert worden. Dann aber ist Schluss; der Tunnel selbst ist ein heruntergekommenes Loch geblieben, durch das die meisten Fahrgäste wohl nicht gern gehen. Es hat nicht einmal dazu gereicht, dort Hinweise anzubringen, in welche Richtungen die Straßenbahnen fahren. Nur an den Treppenwänden gibt es Schilder, angebracht von der BVG. Diese sind aber von der Unterführung aus nicht zu sehen.

Doch nun zeichnet sich ein Lichtblick auch für den Tunnel ab. Zwischen der Verkehrsverwaltung und der BVG gibt es Gespräche mit dem Ziel, die Unterführung aufzuhübschen, bestätigten beide Seiten. Noch aber ist der wichtigste Punkt nicht geklärt – das Geld. Man hofft, hier Fördertöpfe anknabbern zu können.

Mehr als ein Jahr mussten Fahrgäste auf die Reparatur eines Aufzugs warten

Gelingt es, soll die BVG den Umbau des Tunnels organisieren. Vorgesehen ist auch der Einbau eines Aufzugs von der Unterführung zu den stark frequentierten Haltestellen der Straßenbahn. Dieses würde ein barrierefreies Umsteigen zwischen S-Bahn und Tram ermöglichen. Auch der Wand- und Deckenbereich soll dann saniert werden.

Erneut beschmiert. Der Gang an der Yorckstraße blieb nicht lange sauber.
Erneut beschmiert. Der Gang an der Yorckstraße blieb nicht lange sauber.

© Anke Myrrhe

2003/2004 mussten Fahrgäste an diesem Bahnhof auch mehr als ein Jahr auf die Reparatur eines Aufzugs warten, weil strittig war, wer die Kosten übernimmt: Schließlich ordnete die damalige Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) an, die Anlage auf Kosten der Verwaltung zu reparieren – übrigens nach einem Tagesspiegel-Bericht über den Kuddelmuddel bei den Zuständigkeiten an diesem zentralen Umsteigeknoten.

Allerdings besteht die Gefahr, dass auch ein aufgefrischter Tunnel gleich wieder verkommt – wie etwa die im Frühjahr neu gebaute Unterführung an der Großgörschenstraße beim S-Bahnhof Yorckstraße. Nach nur wenigen Tagen waren die frischen Betonwände beschmiert. Sie sind zwar – wie alle neuen Bauwerke der Bahn – durch eine Imprägnierung geschützt, die aber nicht ewig hält. Und nach Angaben eines Bahnsprechers werden gereinigte Wände meist innerhalb von 24 Stunden erneut besprüht. Vor allem bei historischen Bauten sei das Entfernen oft schwierig. Auch ein mehrmaliges Überstreichen besprühter Flächen, wie am Treppenaufgang des Bahnhofs, führe zu Problemen, weil die Farbschichten die Luftdurchlässigkeit des Steins beeinträchtigten.

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