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Berlin: Saturn und Adidas ziehen in die Tauentzienstraße

Elektronikhändler plant eine große Dependance im Europa-Center, Sportartikelhersteller ein eigenes Geschäft im Salamander-Haus

Rechtzeitig vor der Fußball-WM 2006 kommt die Tauentzienstraße in der City-West zu neuem Glanz. Eine Hauptrolle spielt dabei der WM-Sponsor Adidas: Nach Tagesspiegel-Informationen will der Konzern aus Herzogenaurach im Herbst ein Sportkaufhaus im ehemaligen Salamander-Haus an der Ecke Marburger Straße eröffnen – schräg gegenüber vom Konkurrenten Niketown. Der Mietvertrag ist schon unterschrieben, wie Firmensprecher Oliver Brüggen bestätigte.

Unter dem Namen „Adidas Performance Center“ werde die gesamte Kollektion angeboten, erläuterte Brüggen. Er spricht auch von einem „Flaggschiff-Geschäft“, was die hohe Bedeutung für Adidas unterstreicht. Die Ladenräume erstrecken sich über Teile der unteren drei Etagen. Insgesamt mietet Adidas rund 1700 Quadratmeter. In Berlin besitzt der Konzern schon seit 2001 einen Sportmode-Shop an der Münzstraße in Mitte.

Als zweiter neuer Mieter zieht die Modekette Esprit bis September ins Salamander-Haus. Außerdem kehrt die Modehandlung „Miss Sixty“ nach dem Ende der Umbauarbeiten dorthin zurück. Das neunstöckige Gebäude war 1992 nach Plänen des Architektenbüros Gerkan, Marg und Partner für die Schuhfirma Salamander errichtet worden, die 2004 Insolvenz anmelden musste. Inzwischen gehört das Haus zwei Immobilienfirmen.

Esprit gibt für den neuen Standort seine bisherigen Räume im Europa-Center auf. „Das Salamander-Haus ist größer und passt besser zu unserem Design“, teilte der Modekonzern mit.

Auch für das Europa-Center ist ein wichtiger neuer Mieter in Sicht: Die Elektronikmarkt-Kette Saturn will dort in einen geplanten Neubau ziehen. Dieser soll das seit April 2004 leer stehende Kino Royal-Palast ersetzen. Europa-Center-Chef Christian Pepper bestätigte die Pläne von Saturn mit vorsichtigen Worten: „Ich habe davon gehört.“ Mehr könne er wegen der vereinbarten Vertraulichkeit nicht sagen. Saturn selbst äußert sich „grundsätzlich nicht“ zu geplanten Standorten.

Noch nutzt die Modekette Mexx einen Teil des Kino-Altbaus, der abgerissen werden soll. Unter Anliegern kursiert das Gerücht, dass Mexx in die frei werdenden Esprit-Räume im Europa-Center umziehen könnte. In dem Einkaufszentrum wird derzeit auch das Mövenpick-Restaurant modernisiert, die Wiedereröffnung ist für April geplant.

In der Umgebung geschieht noch mehr. Auf dem Breitscheidplatz wurden in dieser Woche Bäume gefällt, um die Schließung des Autotunnels in der Budapester Straße vorzubereiten. Ab dem Frühjahr 2006 soll die Straße oberirdisch verlaufen, damit Passanten die Ladenzeile im so genannten Zoobogen mit dem Bikini-Haus leichter erreichen können.

Bereits seit dem vorigen Jahr läuft außerdem die Modernisierung des KaDeWe am Wittenbergplatz. Der Umbau soll bis 2007 abgeschlossen sein. Dann feiert das Warenhaus 100-jähriges Bestehen.

Aus Sicht des Handelsverbands Berlin-Brandenburg bestätigen die neuen Vorhaben die „ungebrochene Vitalität“ der City-West. Die Arbeitsgemeinschaft City als Vertretung der Anlieger findet, es gehe „kräftig voran“. Kurt Lehrke, Vorstandsmitglied und Direktor des Hotels Palace, sieht besonders in dem künftigen Adidas-Kaufhaus eine „große Bereicherung“. Von diesem Publikumsmagneten könnten sogar die Mitbewerber Niketown und Karstadt Sport profitieren.

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