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Berlin: Saubere Lösung

Seltene Einigkeit nach der Love Parade 2003: Veranstalter, Polizei und Reinigungsbetriebe ziehen eine durchweg positive Bilanz

Am Tag danach gab es nur zufriedene Gesichter. Allen voran die der Veranstalter. Love-Parade-Organisator Ralf Regitz sagte: „Das war eine der besten Love Parades.“ Polizei-Sprecher Peter Daube erklärte: „Durch den Regen am Abend gingen alle zügig nach Hause, langes Herumlungern im Park gab es nicht.“ Und die Sprecherin der Stadtreinigung, Sabine Thümler, ergänzte: „Mit 80 Tonnen Müll gab es weit weniger als letztes Jahr.“ Da seien 140 Tonnen eingesammelt worden.

Sie war also ein voller Erfolg, die Love Parade 2003. Die Besucherzahlen, die ein weiteres Überleben sichern (mindestens 500000 waren nötig), sind erreicht worden, und es scheint klar, dass es auch im kommenden Jahr wieder eine Love Parade auf der angestammten Strecke geben wird. Selbst für das Gartenbaudenkmal Tiergarten sah es am Morgen danach gut aus: weite Bereiche schon vom Müll befreit. Und da, wo noch Dosen, Papier oder sonstiger Müll sich zu kleinen Bergen türmte, packten Saubermänner der Firma RWE-Umwelt beherzt an. Rund eineinhalb Stunden schneller als 2002 hatten die Reinigungsbetriebe ihren Job getan.

Der Bauzaun, den Veranstalter und Catering-Firma um den Park hatten ziehen lassen, erwies sich als gute Idee. Auch die Sanitäter vom Malteser Hilfsdienst zogen eine positive Bilanz. Sie mussten weitaus seltener Verletzte versorgen. Dem Raver, der von einer Laterne gefallen war, geht es schon wieder besser.

Der schwer betrunkene 20-Jährige jedoch, der am Sonnabend am Breitscheidplatz kopfüber von einer Treppe stürzte, kämpfte am Sonntag noch um sein Leben. Die Ärzte in der Charité hatten ihn in ein künstliches Koma versetzt. Im Vergleich zu früher gab es insgesamt deutlich weniger Verletzte und auch weniger Festnahmen wegen Drogendelikten. Dennoch beobachten sowohl Polizei als auch Sanitäter nicht erst dieses Mal, wie die Stimmung auf dem Fest gegen Abend regelmäßig zu kippen droht. Von totaler Friedlichkeit hin zu einzelnen Rempeleien. Schuld daran, so die Polizei, sei der massive Alkoholkonsum.

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