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Berlin: Schauspieler erlitt Herzattacke - Bereits 1986 Operation mit mehreren Bypässen

Günter Pfitzmann ist am Mittwoch am späten Nachmittag von einem Notarzt begleitet in das Deutsche Herzzentrum gebracht worden. Über seinen Gesundheitszustand konnte zunächst niemand eine Auskunft erteilen.

Günter Pfitzmann ist am Mittwoch am späten Nachmittag von einem Notarzt begleitet in das Deutsche Herzzentrum gebracht worden. Über seinen Gesundheitszustand konnte zunächst niemand eine Auskunft erteilen. Vermutlich erlitt er einen Herzanfall. Das wäre bereits der zweite, denn Pfitzmann war bereits 1986 zusammengebrochen und nach einem Infarkt am Herzen operiert worden. Nach einer Operation erhielt Pfitzmann damals mehrere Bypässe. Pfitzmann ist am 8. April 76 Jahre alt geworden. In einem Interview mit der Boulevardzeitung B.Z. sprach er jüngst offen über das Intimleben mit seiner Frau Lilo.

Pfitzmann ist hauptsächlich bekannt durch seine volkstümlichen Rollen in zahlreichen Fernsehserien. Vor allem seine Rolle als Doktor Brockmann in "Praxis Bülowbogen" prägte sein Image. Inzwischen spielt Pfitzmann in dieser Serie nicht mehr mit. Angefangen hatte der Berliner Kaufmannssohn ganz anders. Nach Kriegsdienst und Verwundung debütierte er 1946 am Potsdamer Landestheater als Pylades in Goethes "Iphigenie auf Tauris". Zwar hat er auch später viele Klassikerrollen gespielt, etwa den Karl Moor in Schillers "Räuber" oder den Petrucchio in Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung", seine eigentliche Begabung für die leichte Muse hatte er aber schon früh entdeckt. Zusammen mit Wolfgang Gruner, Achim Strietzel und Jo Herbst gründete er das Kabarett "Die Stachelschweine". Dort trat er bis 1957 auf.

Seinen Durchbruch als Schauspieler außerhalb der Grenzen der Stadt schaffte er über die Massenmedien Film und Fernsehen. Sein Filmdebüt gab er 1950 in "Nur eine Nacht". Er wirkte mit in verschiedenen Edgar-Wallace-Krimis und schließlich in Antikriegsfilmen wie "Hunde, wollte ihr ewig leben?" und "Die Brücke". Er wurde immer wieder auch als Synchronsprecher unter anderem für Kirk Douglas eingesetzt. Seine erste Fernsehrolle spielte er 1958 in "Gestatten, mein Name ist Cox". In den 80er Jahren feierte Pfitzmann große Erfolge mit seiner Spezial-Serie "Berliner Weiße mit Schuss" und eben als volksnaher Kassenarzt Doktor Brockmann im Schöneberger Kiez. Nach 106 Folgen verabschiedete sich Pfitzmann 1996 von dieser Rolle.

Dreimal erhielt Pfitzmann den Goldenen Vorhang als bester Schauspieler, wurde mit der Goldenen Kamera der Fernsehzeitschrift Hörzu geehrt. Pfitzmann hatte sich von seiner ersten Frau Karin Hübner scheiden lassen und ist seit 1964 mit der ehemaligen Telefonistin Lilo Giebken verheiratet. Pfitzmann hat zwei Söhne, einer von ihnen ist Arzt in Berlin und arbeitete im Herzzentrum bei Roland Hetzer. Seit seinem Infarkt von 1986 engagiert sich Pfitzmann vor allem für die Unterstützung herzkranker Kinder im Rahmen der deutschen Herzstiftung.

oew

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