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Berlin: Schicksalsjahre eines Komikers

Bully Herbig hat seine Filmtrilogie vollendet

Die Geschichte muss neu geschrieben werden, und schuld daran ist Michael Herbig. In seinem neuen Film über das Leben der Kaiserin Sissi enthüllt er bislang unbekannte Fakten: Demnach machte der schönen Monarchin nicht nur die hartherzige Schwiegermutter zu schaffen, sondern auch ein Yeti, der die zierliche Holde im Auftrag des Teufels entführte. Über die Bedeutung dieser neuen Erkenntnis werden Historiker vermutlich noch lange streiten.

Am Dienstag kam Michael „Bully“ Herbig nach Berlin, um im Cinestar am Potsdamer Platz seine neueste Produktion vorzustellen. Und auch wenn er sich mit „Lissi und der wilde Kaiser“ nicht immer an historische Fakten hält, so soll doch zumindest eins stimmen: Die österreichische Monarchin Elisabeth, die gemeinhin unter dem Namen Sissi bekannt ist, soll private Briefe tatsächlich stets mit dem Kürzel Lissi unterschrieben haben.

Mit „Lissi“ beendet Michael Herbig eine Trilogie. Diese begann er 2001 mit dem Kinohit „Der Schuh des Manitu“ und führte sie 2004 mit „(T)Raumschiff Surprise“ fort. Die neueste Produktion ist eine Parodie auf die berühmten 50er-Jahre-Filme mit Romy Schneider. Nach dem zart besaiteten Indianer Winnetouch und der skurrilen Weltraumcrew um Käpt'n Kork bringt Herbig damit den letzten Charakter aus seiner TV-Show „Die Bullyparade“ groß raus.

Dass es sich nach zwei realen Filmen diesmal um ein animiertes Werk handelt, hat einen Grund: Es sei „aus ästhetischen Gründen nicht zu verantworten“ gewesen, wenn er die Rolle selbst gespielt hätte, sagte Herbig. Dennoch sollte Lissi optische Ähnlichkeiten mit dem Komiker haben, „das war die größte Herausforderung in dem ganzen Film“.

Drei Jahre hat die Fertigstellung gedauert. Der Etat betrug etwa ein Zehntel der dafür in Hollywood üblichen Budgets von 100 Millionen Dollar. Dass sein Publikum dennoch hohe Ansprüche an die Qualität haben wird, war Herbig klar: „Ich selbst bin ein riesiger Disney-Fan, man wird zwangsläufig damit verglichen.“ Das Ergebnis kann mit der Konkurrenz durchaus mithalten.

Bei der Synchronisation setzte Michael Herbig auf sein bewährtes Team. Rick Kavanian spricht den fahrigen Feldmarschall, eine Rolle: „Ich habe ja selber Bluthochdruck, das bricht bei mir immer wieder durch“, sagte Kavanian, der Herbig zur Präsentation begleitete. Christian Tramitz alias Kaiser Franz fehlte am Dienstag hingegen. Er musste in München eine Zahn-OP über sich ergehen lassen. Dafür war Henni Nachtsheim da, eine Hälfte des Comedy-Duos Badesalz, der den Teufel spricht.

„Lissi“, die am 25. Oktober in die Kinos kommt, soll Herbigs erster Ausflug ins Genre des Zeichentricks – und zugleich der letzte sein. Als Nächstes wolle er wieder einen Realfilm machen. „Es ist schön, auch mal wieder mit anderen Leuten zu reden und nicht nur vor dem Computer zu sitzen.“ Nana Heymann

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