zum Hauptinhalt

Berlin: Schlafmittel gegeben und begrabscht?

35-Jähriger vor Gericht: Er soll sieben Jungen sexuell genötigt haben

Die Schüler vertrauten dem Mann, bei dem sie des öfteren übernachteten, und der ihnen vor dem Zubettgehen angebliche Vitaminpillen gegeben haben soll. Der 35-Jährige war wie sie Mitglied einer Freikirchlichen Gemeinde im Süden Berlins. Seit gestern aber sitzt er vor dem Landgericht. Laut Anklage soll er sieben Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren Schlafmittel verabreicht und sie nachts begrabscht haben. 27 Fälle der sexuellen Nötigung zwischen Januar 2005 und Februar 2007 werden Guido S. zur Last gelegt. Zu den Übergriffen sei es in der Wohnung des Angeklagten in Steglitz gekommen. Aufgrund der verabreichten Substanzen hätten die Jungen, die bei ihm übernachteten, sein Treiben nicht oder erst bemerkt, als sie seine Hand spürten.

Die Richter schlossen auf Antrag des Verteidigers die Öffentlichkeit von der Aussage des Angeklagten aus. Er habe die Vorwürfe im Wesentlichen gestanden, hieß es nach dem ersten Prozesstag. Ob die Jungen dennoch als Zeugen befragt werden müssen, sei noch offen. Vier der Jugendlichen treten im Prozess als Nebenkläger auf.

Mit im Gerichtssaal saß eine psychiatrische Sachverständige. Sie wollte sich bereits im Vorfeld der Verhandlung mit S., der keine Vorstrafen hat, unterhalten, um ein Gutachten zu erstellen. Er aber soll nicht bei ihr erschienen sein. Der Prozess wird am 6. November fortgesetzt. K.G.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false