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Berlin: Schmitt soll Berliner CDU-Chef werden

Der CDU-Europaabgeordnete Ingo Schmitt soll neuer CDU-Landesvorsitzender in Berlin werden. Darauf hätten sich die zwölf Kreisvorsitzenden mehrheitlich verständigt, bestätigten am Freitag die Kreischefs von Friedrichshain-Kreuzberg, Kurt Wansner, und Wuhletal (Marzahn-Hellersdorf), Mario Czaja.

Berlin (06.05.2005, 14:56 Uhr) - Sieben der zwölf Kreisverbände hätten sich in den intensiven Gesprächen der vergangenen Tage für Schmitt ausgesprochen, sagte Wansner der dpa. Das seien die beiden größten Kreisverbände Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf sowie Spandau, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Pankow und Marzahn-Hellerdorf.

Außer Schmitt hatte am Mittwochabend auch Fraktionschef Nicolas Zimmer seine Bereitschaft zur Kandidatur signalisiert. Eine engere Verzahnung von Partei und Fraktion sei sinnvoll, hatte der 34-Jährige argumentiert. Bis zum frühen Nachmittag war von ihm keine Stellungnahme zu erhalten, ob er weiterhin bereit steht.

Die Hauptstadt-Union musste einen neuen Kandidaten für den Landesvorsitz suchen, nachdem der amtierende CDU-Chef Joachim Zeller vor drei Tagen überraschend erklärt hatte, er trete beim Landesparteitag am 28. Mai aus privaten Gründen nicht wieder an. Am Abend sollte bei einer Sitzung der Kreisvorsitzenden der neue Kandidat nominiert werden, hieß es.

«Schmitt kennt die Partei wie kein anderer, und er hat den weitaus höchsten Rückhalt in der Partei», sagte Wansner. Der frühere Generalsekretär werde parteiintern sehr geschätzt. Nach Ansicht Czajas besitzt Schmitt die notwendige Autorität, die CDU geschlossen in den Wahlkampf zu führen und einen geeigneten Spitzenkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl 2006 zu finden. «Zudem bin ich in der jetzigen Situation der Meinung, dass nicht alle Aufgaben auf einer einzigen Schulter lasten sollten», sagte Czaja mit Blick auf Zimmer.

Die Kreisvorsitzenden möchten auf jeden Fall eine Kampfkandidatur auf dem Parteitag vermeiden. «Angesichts der Wahlkämpfe 2006 braucht die Partei jetzt eine geschlossene Aufstellung. Eine Kampfkandidatur würde die CDU einer zu großen Zerreißprobe unterziehen», sagte Stefan Tromp, Kreischef von Mitte. Obwohl er eine Kandidatur von Zimmer unterstützt hätte, werde Mitte eine einvernehmliche Lösung in der Partei mittragen, betonte Tromp. (tso)

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