zum Hauptinhalt

Berlin: Schöneberger Spielplätze ohne Spielgeräte

Von Annekatrin Looss Schöneberg. Fassungslos stehen sie vor den Spielplätzen ihrer Kinder.

Von Annekatrin Looss

Schöneberg. Fassungslos stehen sie vor den Spielplätzen ihrer Kinder. Gestern noch stand dort ein Holzspielgerät, heute klafft an derselben Stelle ein Lücke. „Wir haben begonnen, auf insgesamt 12 Schöneberger Spielplätzen Geräte abzubauen“, sagt die Leiterin des Schöneberger Amtes für Umwelt Natur, Ute Heinrich. Sie seien nicht mehr sicher gewesen. Allein drei Spielplätze im Stadtteil Friedenau sind davon betroffen.

Bei den aussortierten Anlagen handelt es sich um Kombinations-Spielgeräte der Firma „Brio“, die seit rund 15 Jahren auf den Spielplätzen stehen. Diese Holzspielgeräte haben eine Kunststoffrutsche, die sich je nach Gewicht und Zahl der Kinder mehr oder weniger stark verbiegt. „Dadurch sind im Holz, an dem die Rutsche angebracht ist, Risse entstanden“, sagt Frau Heinrich. Gerade angesichts der schrecklichen Todesfälle in den vergangenen beiden Jahren habe man kein Risiko eingehen wollen. „Wir haben lange ein Auge zugedrückt, aber jetzt schien uns das einfach zu gefährlich. Wie leicht kann ein Kind an einem solchen Spalt hängen bleiben.“ Ohnehin seien viele der Spielgeräte schon unvollständig gewesen.

Bereits in den vergangenen Jahren habe man aus Sicherheitsgründen dort Netze, Rampen und Balancierbalken abgebaut. Ersatzteile habe der Bezirk nicht beschaffen können, weil es die Firma „Brio“ schon seit Jahren nicht mehr gibt. Deshalb sei eine Reparatur der Geräte nicht sinnvoll gewesen. „Wir hätten die Geräte in den kommenden Jahren sowieso ausrangieren müssen, weil sie unter der Erde langsam zu faulen beginnen“, teilte die Amtsleiterin mit.

Für den Ärger der Eltern hat sie Verständnis. Doch habe man durch Plakate auf den bevorstehenden Abbau hingewiesen.

Insgesamt gibt es im Fusionsbezirk Tempelhof-Schöneberg 154 Spielplätze mit rund 383 000 Quadratmetern Spielfläche. Doch ein weiterer Abbau von Spielgeräten noch in diesem Sommer sei zu befürchten, sagt Heinrich. „Während der jährlichen Hauptkontrolle entdecken wir jedes Jahr einige Spielgeräte, die morsch sind, oder unter der Erde faulen." Wann die Geräte jedoch ersetzt werden, kann Heinrich nicht sagen. Etwa 15 000 Euro kostet ein einfaches Spielgerät, für ein besseres muss der Bezirk mindestens 50 000 Euro einplanen. „Es sieht schlecht aus. Mit Glück können wir ein paar neue Geräte aufbauen.“ Schon in den vergangenen Jahren habe der Bezirk alle Restgelder in neue Spielgeräte investiert“, hieß es.. Wie viel Geld allerdings in diesem Jahr übrigbleibt, kann niemand sagen. Noch sind die Haushalte der Bezirke nicht beschlossen.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false