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© Meyer

Schönefeld: Mutter verbrannte mit drei Kindern im Auto

In der Nacht zum Donnerstag fand die Feuerwehr nach dem Löschen eines Autos die verkohlten Leichen einer Frau und ihrer Kinder. Die Frau hinterließ angeblich eine Abschiedsnachricht.

Eine Berlinerin und ihre drei Kinder sind in der Nacht zu Donnerstag in Schönefeld in ihrem Auto verbrannt. Bei den Toten handelt es sich nach bisherigen Erkenntnissen um eine 48-jährige Sekretärin der katholischen Kirchengemeinde Christus König, ihre elfjährige Tochter sowie die zehn- und sechsjährigen Söhne.

Wie es zu dem Brand kam, ist bislang unklar – die Polizei schließt lediglich einen Verkehrsunfall als Ursache aus. Laut Staatsanwaltschaft Potsdam war der ebenfalls 48-jährige Familienvater als Zeuge vernommen worden. Er hatte ausgesagt, dass er am Donnerstagmorgen erwacht sei und festgestellt habe, dass Frau und Kinder fehlten. Weil der Anrufbeantworter blinkte, habe er ihn abgehört und eine Nachricht seiner Frau gefunden. „Darin hat sie angeblich gesagt, sie könne nicht mehr, er sei nicht daran schuld und solle sich ein neues Leben aufbauen“, sagte der Potsdamer Staatsanwalt Tom Köpping dem Tagesspiegel. Dass eine solche Nachricht tatsächlich auf dem Anrufbeantworter war, konnte er bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht bestätigen. Man ermittle sehr gründlich in alle Richtungen, sagte er, gehe aber nach der Aussage des Ehemanns von einem sogenannten erweiterten Suizid aus.

Die Kinder wurden offenbar vorher ruhig gestellt, betäubt oder gar getötet

Als der Ehemann gegen 4.30 Uhr die Polizei über das Verschwinden seiner Familie informierte, stellten die Beamten sofort einen Bezug zum Vorfall im nur wenige Kilometer entfernten Schönefeld in Brandenburg her. Dort hatte um 2.33 Uhr eine Anwohnerin ein brennendes Auto bemerkt, in dem die Feuerwehr nach dem Löschen die bis zur Unkenntlichkeit verkohlten Leichen einer Frau und dreier Kinder fand. Das Fahrzeug mit Berliner Kennzeichen stand auf der Verbindungsstraße zwischen der Autobahnausfahrt Schönefeld-Nord und der Straße „Am nördlichen Randgraben“. Hinter dem Fahrersitz befand sich ein Benzinkanister.

Nach Polizeiangaben hatten die drei Kinder auf den hinteren Plätzen des Autos gesessen. Hinweise auf die Anwesenheit einer fünften Person im Auto gebe es nicht. Vieles deute darauf hin, dass die drei Kinder – der jüngste Sohn wurde gerade eingeschult – vorher ruhig gestellt, betäubt oder gar getötet worden seien, hieß es. Sonst hätten sie sich mit Sicherheit gewehrt. Neue Erkenntnisse könne die Obduktion der Leichen ergeben.

In der Kirchengemeinde hieß es, dass es keine Anzeichen für dieses schreckliche Geschehen gegeben habe. Der Pfarrer, bei dem Ursula W. arbeitete, zeigte sich schwer erschüttert. Die Anwohner im gutbürgerlichen Lianenweg in Altglienicke beschreiben die Familie als „ruhig und unauffällig.“ Streit sei kaum vorgekommen. Der Ehemann hatte aber bei seiner Befragung „von persönlichen Problemen“ seiner Frau berichtet. (das/Ha/ste.)

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