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Schule: Gute Nachricht zum Ferienstart

Heute gibt es Zeugnisse, und dann haben 366.000 Kinder sechs Wochen frei. Erfolgreiche Bilanz des ersten Zentralabiturs: Der Notenschnitt ist so gut wie nie.

Es hatte sich schon abgezeichnet, aber seit gestern ist es amtlich: Das erste Berliner Zentralabitur war tatsächlich ein Erfolg. Seit der Wende war der Schnitt nie so gut und fielen so wenig Schüler durch. Damit ist bewiesen, dass Berlins Schulen auch mit zentral vorgegebenen Prüfungsaufgaben umgehen können. 162 Abiturienten schafften sogar die Traumnoten 1,0 oder 1,1 – gegenüber 91 im Vorjahr. Damit fällt doch noch etwas Glanz auf ein eher schwieriges Jahr, von dem andernfalls eher die Gewaltvorkommnisse der vergangenen Wochen in Erinnerung geblieben wären.

Erfreulich ist an dem Zentralabitur vor allem, dass nur 786 von 14 063 Prüflingen an 167 Gymnasien, Gesamtschulen und Oberstufenzentren scheiterten. Dies entspricht einem Anteil von 5,6 gegenüber 7,6 im Vorjahr und sogar zehn Prozent im Jahr 1993. Damals hatte der Gesamtschnitt bei 2,7 gelegen, der 2006 auf 2,6 geklettert war und sich in diesem Jahr auf 2,5 weiter verbesserte. Dazu passt, dass die Zahl der Schulen, die weit unter dem Landesschnitt liegen, von 15 im Vorjahr auf fünf gesunken ist.

Wie berichtet, gibt es für die besseren Noten mehrere Begründungen. So heißt es aus allen Schulen, dass die neue so genannte fünfte Prüfungskomponente, die aus einer längeren Hausarbeit oder einer mündlichen Präsentation bestand, ein Erfolg war und den Schnitt vieler Schüler „nach oben“ gezogen hat. Zudem gab es einige Erleichterungen bei der Bewertung der Fremdsprachenprüfungen und der Prüfungen in Mathematik und den Naturwissenschaften.

Eine besondere Freude machten die Abiturienten des Gymnasiums Steglitz ihrem Direktor Thomas Gey, der heute in den Ruhestand geht: 42 von 95 seiner Abiturienten hatten dieses Jahr eine „1“ vorm Komma. Der Beste schaffte 799 von 840 möglichen Punkten. Allerdings fand der Tagesspiegel sogar eine Schülerin am Menzel-Gymnasium, die 825 Punkte schaffte und damit wahrscheinlich unschlagbar ist (siehe Seite 14).

Den besten Gesamtschnitt erreichte das schon zu DDR-Zeiten mathematisch-naturwissenschaftlichen profilierte Heinrich-Hertz-Gymnasium in Friedrichshain (1,87) knapp vor der Evangelischen Schule Frohnau (1,89), dem schon genannten Gymnasium Steglitz (2,03), dem Gymnasium zum Grauen Kloster (2,12), dem Pankower Rosa-Luxemburg-Gymnasium (2,13) und dem Canisius-Kolleg in Tiergarten (2,15). Das zwischenzeitlich von Schließung bedrohte Coppi-Gymnasium schaffte es mit 2,27 immerhin zur besten Schule Lichtenbergs. Unter den Gesamtschulen lag die Gustav-Heinemann-Schule an der Spitze gefolgt von der sportbetonten Werner-Seelenbinder-Schule.

Hervorzuheben sind laut Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) auch etliche Schulen mit einem hohen Anteil von Jugendlichen nichtdeutscher Herkunft, die ebenfalls sehr erfolgreich abschnitten. Dazu gehören das Albert-Schweitzer-Gymnasium, das Robert-Koch-Gymnasium, das Ernst-Abbe-Gymnasium, die Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule und die Walter-Gropius-Gesamtschule. sve

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