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Schule und BVG-Streik: Schulpflicht nach Maßen

Der BVG-Streik ist für die Verwaltung kein Grund, den Unterricht ausfallen zu lassen. Trotzdem sollen Lehrer heute keine Prüfungen abhalten und Verspätungen oder Fernbleiben akzeptieren.

Im Sommer gibt es bei extremen Temperaturen hitzefrei, Streikfolgen aber sind für die Schulverwaltung kein Grund, den Unterricht ausfallen zu lassen. „Das Recht auf Bildung muss bestehen bleiben“, sagt Verwaltungssprecher Bernhard Kempf. Deshalb lehne Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) die Forderung des Landeselternausschusses ab, am heutigen Montag schulfrei zu gewähren, wenn außer der BVG auch die S-Bahn zumindest in der Frühe noch teils im Notverkehr fährt. In Erwartung eines zusätzlichen längeren Streiks der Lokführer hatten Elternvertreter ursprünglich mehrere schulfreie Tage in dieser Woche verlangt, doch nach der gestrigen Einigung mit der Bahn stand nur noch der heutige Montag zur Debatte.

Dass alle Schüler ab morgen wieder regulär die S-Bahn nutzen können und nur heute noch Zugausfälle drohen, wurde am Sonntagnachmittag von Eltern- und Lehrervertretern erleichtert aufgenommen. Für heute hat der Senator die Schulen aufgefordert, flexibel und nachsichtig zu sein. „Keinem Schüler darf ein Nachteil durch das eingeschränkte Angebot der Busse und Bahnen entstehen.“

Das gilt auch für die weitere Zeit des BVG-Streiks und bedeutet: Die Lehrer sollen Verspätungen akzeptieren oder eine Entschuldigung von Eltern, die keine Möglichkeit sehen, „ihr Kind auf verantwortbare Weise zur Schule zu schicken“. Beispielsweise, „wenn eine Zehnjährige per Rad durch den Verkehrsstau müsste oder gezwungen wäre, im größten Gedrängel mehrfach alleine umzusteigen“, erläutert Zöllners Sprecher Kempf. Eine schriftliche Entschuldigung müsse allerdings nachgereicht werden.

Geplante Klassenarbeiten, Prüfungen oder Vorbereitungsstunden für entsprechende Tests sollen die Schulen verschieben, falls sich abzeichnet, dass nicht alle Schüler anwesend sein können. Seit Beginn des BVG-Streiks am vergangenen Mittwoch hatten etliche Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht und dabei häufig Fahrgemeinschaften gebildet. Dazu hat die Schulverwaltung gestern wegen des andauernden BVG- Streiks erneut alle Familien aufgefordert. So könnten auch Schüler, deren Eltern unmotorisiert sind, rechtzeitig zum Unterricht kommen. CS

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