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Schulen: Wowereit verspricht Extra-Millionen für junge Lehrer

Am Dienstag will der Senat beschließen, jungen Lehrern mehr Geld zu zahlen. Berlin müsse schließlich bundesweit konkurrenzfähig bleiben, begründet der Regierende Bürgermeister diesen Schritt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der Senat will jungen Lehrern, die in Berlin bleiben wollen, kurzfristig mehr Geld bezahlen. „Wir müssen noch was drauflegen“, kündigte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gestern an. Am Dienstag will der Senat dies beschließen. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) soll bis dahin ausrechnen, wie hoch der Aufschlag sein kann und wie er ins Tarifrecht eingepasst wird. Es gehe insgesamt um „erhebliche Millionenbeträge“, sagte Wowereit nach einer Senatsklausur.

Die Bildungsverwaltung soll außerdem prüfen, ob die Zahl der Referendariatsplätze und möglicherweise auch der Studienplätze für angehende Lehrer erhöht werden sollte. „Denn es ist leichter, jemanden für Berlin zu begeistern, der in der Stadt seine Ausbildung genossen hat“, sagte Wowereit. Berlin müsse in die Lage versetzt werden, im Wettbewerb mit den anderen Ländern um Nachwuchslehrer konkurrenzfähig zu bleiben. Der Senat wolle rechtzeitig vor Beginn des nächsten Schuljahrs für die Betroffenen Sicherheit schaffen. Der Regierungschef stellte aber klar, dass Lehrer in Berlin auch künftig nicht verbeamtet werden.

Alle übrigen öffentlich Bediensteten können in naher Zukunft allerdings nicht mit großen Gehaltssprüngen rechnen. Der Anwendungstarifvertrag („Solidarpakt“) für Berlin, der Gehalts- und Arbeitszeitverkürzungen zwischen acht und zwölf Prozent vorsah, laufe zwar Ende 2009 aus, sagte Wowereit. „Aber darüber hinaus ist der Spielraum für Gehaltserhöhungen sehr eng, wir müssen alle realistisch sein.“ Der Regierende hofft, dass die dafür notwendigen Tarifverhandlungen im letzten Quartal 2009 abgeschlossen sein werden.

Um den öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, wurde Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gestern in der Klausursitzung „ermutigt“, das Dienstrecht zu ändern. Der Aufstieg qualifizierter Mitarbeiter solle erleichtert und die Verwaltung für Hochschulabsolventen stärker geöffnet werden, sagte Wowereit. Der Landesdienst brauche eine „Auffrischung von außen“. Die Zahl der Vollzeitstellen, zurzeit sind es 108 581, soll bis 2011 um 6800 verringert werden, davon 4300 Beamtenstellen. Auch darauf einigte sich der Senat gestern. Für einen weiteren Stellenabbau über 2011 hinaus gibt es koalitionsintern keinen Konsens.

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