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Brandenburg: Schweine mit dioxinverseuchtem Futter gefüttert?

Ein Brandenburger Schweinezuchtbetrieb ist wegen des Einsatzes vermutlich dioxinverseuchten Futters vorläufig geschlossen worden. Der Zuchtbetrieb soll 185 Tonnen Mischfutter aus Belgien bezogen haben, das mit Dioxin verunreinigt sein könnte.

Potsdam - «Wir können noch nicht sagen, ob und wie stark das Futter mit Dioxin verseucht ist», erläuterte der Sprecher des Potsdamer Agrarministeriums, Jens-Uwe Schade, am Dienstag in Potsdam. Ergebnisse zu den Futterproben erwartet das Ministerium Anfang kommender Woche. Die Proben werden im Landeslabor Brandenburg untersucht. Es seien Lieferungen von Mitte Dezember 2005 bekannt. Die letzte Charge stamme von Ende Januar.

Eine Gefahr für die Verbraucher sieht das Ministerium derzeit nicht. Die Ferkel würden erst nach mehreren Wochen Aufzucht an Mastbetriebe weiterverkauft. Es könne im Augenblick aber noch nicht gesagt werden, ob weitere Brandenburger Betriebe Futter des belgischen Unternehmens erhalten haben. Dafür müssten noch Lieferverbindungen zwischen einzelnen Zuchtbetrieben geklärt werden. «Deshalb kann dafür noch keine Entwarnung geben», sagte Schade.

Brandenburg war nach Angaben des Ministeriums am Montag über das europäische Schnellwarnsystem informiert worden, dass auch ein Betrieb in der Region von dem jüngsten Dioxinfall betroffen sei. Dioxinbelastetes Schweinefett, das Tierfutter beigemengt wurde, sei aus Belgien auch an deutsche und niederländische Firmen geliefert worden. In Deutschland dürfen tierische Fette grundsätzlich nicht an Nutztiere verfüttert werden. Dieses Verbot war im Zusammenhang mit dem Rinderwahnsinn BSE erlassen worden.

Im Augenblick könne noch nicht gesagt werden, ob der Bestand von mehreren tausend Ferkeln getötet werden muss. «Dies ist sicherlich die allerletzte Maßnahme», sagte Schade. Offen sei auch noch, wie Dioxin in das Futter gelangt sein könnte. In Belgien selbst erhielten nach Angaben vom Montag mehr als 300 Landwirtschaftsbetriebe das giftverseuchte Fett. Auch in Thüringen und Nordrhein-Westfalen gebe es Verdachtsfälle. (tso/dpa)

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