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Berlin: Sechs bunte Medientage unterm Funkturm

Am Monatsende beginnt die Internationale Funkausstellung. Erwartet werden mehr Aussteller, aber weniger Besucher

Um die bunte Welt der Unterhaltungselektronik dreht sich bald wieder alles bei der Internationalen Funkausstellung (IFA) unterm Funkturm. Stolz verkündete die Messegesellschaft gestern die Rekordzahl von 958 Ausstellern aus 36 Staaten, die sich vom 29. August bis zum 3. September präsentieren werden. Der Anteil ausländischer Firmen beträgt 67 Prozent. Vor allem China, Taiwan, Korea und Indien bauen mehr Stände auf. Mit 160 000 Quadratmetern Fläche gilt die Messe als weltweit führend.

Andererseits hat das Publikumsinteresse abgenommen. Während 1991 noch rund 516 000 Besucher gekommen waren, sank die Zahl 1999 auf knapp 380 000 und 2001 auf rund 370 000. Die Messe findet alle zwei Jahre statt. Diesmal dauert sie nur noch sechs statt neun Tage. Begründet wird dies aber nicht mit den Besucherzahlen, sondern mit „internationalen Gepflogenheiten“.

Unter den technischen Neuheiten dürfte für viele Berliner die gestiegene Auswahl an Geräten für das Digitalfernsehen DVBT besonders interessant sein. In dem Berliner Pilotversuch wurde das Antennenfernsehen bekanntlich gerade durch eine digitale Ausstrahlung ersetzt.

Ansonsten geht es unter anderem um Handys und Onlinedienste, Digitalfotografie, DVD-Player und -Recorder sowie den Trend zu Flachbildschirmen statt Röhrenfernsehern. Zwei Fachzeitschriften stellen „die teuerste HiFi-Anlage der Welt“ im Wert von 1,2 Millionen Euro vor. Zum Programm gehören traditionell Live-Fernsehsendungen, Konzerte und Partys. Am Eröffnungstag ist eine „lange Nacht“ mit Veranstaltungen bis 22.30 Uhr geplant. An den übrigen Tagen schließt die IFA um 18 Uhr. Der Eintritt kostet für Privatbesucher 12,50 Euro (ermäßigt 8,50 Euro). Damit bleiben die Preise gegenüber 2001 unverändert. Der Senat hat wegen der Messe einen verkaufsoffenen Sonntag genehmigt: Am 31. August dürfen alle Läden von 12 bis 17 Uhr öffnen.

Die Messe war 1924 als „Große Deutsche Funkausstellung“ entstanden. 180 000 Besucher ließen sich damals von den ersten Röhren-Rundfunkempfängern faszinieren. 1928 kamen Fernsehgeräte hinzu und 1950 die UKW-Radioempfänger. Die Ausstellung war aber nicht immer nur in Berlin heimisch. Vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren fand sie auch in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart statt. Zum alleinigen Veranstaltungsort wurde das Charlottenburger Messegelände vor 32 Jahren. CD

Die Funkausstellung im Internet: www.ifa-berlin.de

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