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Blumen und Bilder stehen am Mahnmal für die Terroropfer vom Breitscheidplatz.

© picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Tagesspiegel Plus

Sechs Jahre nach Anschlag am Berliner Breitscheidplatz: „Der Schmerz ist immer noch da, aber er wandelt sich“

Im Interview spricht Kathrin Oxen, Pfarrerin der Gedächtniskirche am Berliner Breitscheidplatz, über das Gedenken zum Jahrestag des Terroranschlags am Montag.

Frau Oxen, Sie sind Pfarrerin der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde, die die Gedenkveranstaltung zum 19. Dezember 2016 mitorganisiert. Warum ist das Gedenken an diesen Tag so wichtig?
Ich glaube, das ist für den einzelnen ganz unterschiedlich. Für diejenigen, die jemanden verloren haben, ist es ein hilfreiches Ritual, um die Trauer noch einmal zu leben und daraus Kraft zu schöpfen. Für den Kreis der weiteren Betroffenen – der übrigens viel größer ist, als man gemeinhin annimmt – ist das Gedenken eine dankbare Erinnerung an das eigene „Verschont-geblieben-sein“. Und für uns alle ist es eine Erinnerung daran, wie schnell sich das Leben schicksalhaft ändern kann, wie verletzlich die menschliche Existenz ist. Dieses Bewusstsein steht ja normalerweise im Alltag nicht im Vordergrund.

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