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Sedlatzek-Einbruch: Diebstahl wäre zu verhindern gewesen

Der Juwelier Ronald Sedlatzek ist wütend. Möglicherweise wäre der dreiste Einbruch in das Juweliergeschäft am Kurfürstendamm zu verhindern gewesen, wenn das Tiefbauamt Charlottenburg-Wilmersdorf mitgespielt hätte.

Der Juwelier Ronald Sedlatzek ist wütend. Möglicherweise wäre der dreiste Einbruch in das Juweliergeschäft am Kurfürstendamm zu verhindern gewesen, wenn das Tiefbauamt Charlottenburg-Wilmersdorf mitgespielt hätte. Nach einem Raubüberfall auf das Juweliergeschäft im Februar hatte Sedlatzek das Tiefbauamt gebeten, Poller auf dem Gehweg zu errichten - um Einbrüchen mit Autos vorzubeugen. Schon damals hatte der 36-jährige Ronald Sedlatzek sich umgehört und Lücken im Sicherheitsnetz seiner Firma gesucht. Aus dem Ruhrgebiet waren ihm Einbrüche gemeldet worden, bei denen die Täter mit Autos in Juwelier-Geschäfte gerast waren. Zudem hatte in Berlin eine Bande durch spektakuläre Einbrüche mit Autos in Fotogeschäfte Aufsehen erregt.

Das Tiefbauamt hat Sedlatzek zufolge damals den Schutz des Eingangbereichs durch Poller abgelehnt. Unter anderem sei auf die Vitrinen verwiesen worden, die vor dem Geschäft stehen und dieses schützten. Die Erfahrungen von Montag früh zeigen aber, dass dieser Schutz nicht ausreichte. Baustadtrat Alexander Straßmeir bestätigte, dass sich Sedlatzek im Januar an den Bezirk gewandt habe. Die Behörde habe den Schutz der Schaufenster durch die Vitrinen und die BVG-Wartehalle für ausreichend gehalten. Zudem seien die Brüstung der Schaufenster so hoch, dass man sie mit einem Auto nicht überwinden könne. Straßmeir räumte ein, dass die Einbruchsgefahr durch die Eingangstür unterschätzt worden sei. Deshalb habe man nach dem jüngsten Einbruch noch einmal mit Sedlatzek telefoniert, inwieweit Poller helfen könnten - obwohl der Bezirk Poller aus prinzipiellen Gründen ablehnt, weil das Regelwerk für den Kurfürstendamm neue Straßenmöbel ausschließe. Nur vor dem türkischen Konsulat habe man eine Ausnahme gemacht. Straßmeir betonte, dass "wir aus dem Geschäft keine Festung machen können". In der Nachbarschaft ist dagegen zu hören, dass sich Sedlatzek mit besseren Gittern - wie sie der Juwelier Wempe hat - auch selbst schützen könnte.

Wie berichtet, hatten die Einbrecher am Montag zwei Holzbohlen vor den Kühlergrill eines gestohlenen Autos montiert und hatten damit als Rammbock sowohl das Schutzgitter als auch die massive Tür am Kurfürstendamm 45 durchbrochen. Anschließend drangen die mit Motorradhelmen Maskierten in das Geschäft ein, rafften alles zusammen, was ihnen in der Auslage in die Hände fiel und flüchteten auf einen Motorrad. Der Wert der Uhren steht noch nicht fest: Sedlatzek ist noch immer beschäftigt, eine Liste der entwendeten Gegenstände für die Polizei und die Versicherung zu erstellen. Es war der zweite Überfall auf das Geschäft in diesem Jahr, zudem war Sedlatzek Mitte März in Lichterfelde überfallen worden, als er sein Auto verließ.

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