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Seilbahn für die IGA: Abgehoben

Die Internationale Gartenausstellung in Marzahn soll eine Seilbahn bekommen. Andreas Conrad setzt sich schon mal virtuell hinein und sendet Grüße an den BER.

Das Erstaunlichste an den Marzahner Seilbahnplänen ist die Tatsache, dass es sie noch immer gibt. Schon im Herbst wurden sie als Attraktion für die Internationale Gartenbauausstellung angepriesen, und so viel Beharrlichkeit im Berliner Gondelwesen muss man erst mal nachmachen. Gewiss, es gab 1957/58 die Seilbahn zur Bauausstellung Interbau im Hansaviertel und in den sechziger Jahren den Schlepplift auf dem Teufelsberg. Aber danach: Viele Pläne, wenig Taten. Keine Kabinen also Ende der Neunziger über der Baustelle des Regierungsviertels, auch keine Verbindung zwischen Bahnhof Zoo und Potsdamer Platz, ein Luftschloss, das 2009 kurz auftauchte und wieder verschwand. Und die Tegel-Linie, um die künftigen Denkfabriken auf dem umgenutzten Flughafen bequemer zu erreichen? Da Tegel bis auf Weiteres Flughafen bleibt, alles andere als aktuell. Und nun also Marzahn: Das muss man abwarten, doch zugleich dürfte es sich lohnen, die vergangenen Pläne auf ihre Tauglichkeit für die Gegenwart zu prüfen. Seilbahn über eine Riesenbaustelle? Beim Regierungsviertel war angeblich Kohl dagegen, gewiss hätten viele es gern gesehen, nun ist es zu spät. Nicht so am BER! Ein Desaster, doch von oben nicht ohne Reize, eine Seilbahn wäre sicher ein Bombengeschäft – für einen Katastrophentourismus ohne schlechtes Gewissen.

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