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Würdigung des Katzenkrimis: Seitenweise Unterhaltung beim Lesefest

Der beste Katzenkrimi wird auch ausgezeichnet

„Wer ist eigentlich Paul?“ Die Frage beschäftigte vor Jahren die muntere Frauenrunde in einem Werbespot und schaffte es daraufhin in den Titel eines Frauenromans, der sogar – selber Titel – verfilmt wurde. Seitdem hat sich Paul auch als Name für fußballprophetisch begabte Kraken durchgesetzt – und nun sogar für einen literaturpreisstiftenden, freilich eher virtuellen Kater, der in Kürze die hiesige Krimiszene aufmischen will. Genaugenommen am 25. November, 19.30 Uhr, im Theater im Palais am Festungsgraben, wo im Rahmen der 1. Berliner Katzenkrimi-Nacht erstmals die „Schwarze Tatze“ verliehen wird – eine KPM-Porzellankatze, die der Potsdamer Autorin Christine Anlauff für ihren Roman „Katzengold“ überreicht wird.

Die Würdigung des Katzenkrimis ist nur eine von über 130 Buchpremieren, Lesungen, Podiumsdiskussionen und ähnlichen Veranstaltungen des neuen Lesemarathons „Stadt, Land, Buch“, der von diesem Sonntag an acht Tage lang vor allem in Berlin, aber auch in Potsdam, Frankfurt (Oder), Kleinmachnow und anderen Orten Brandenburgs Leser als Zuhörer anlocken will. Hervorgegangen ist er aus den Berlin-Brandenburgischen Buchwochen und dem Berliner Bücherfest, die unter der Leitung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Landesverband Berlin-Brandenburg, im neuen Format zusammengefasst wurden.

Bereits bei der Eröffnung an diesem Sonntag, 17 Uhr, im Deutschen Theater werden – passend zum Titel des Lesemarathons – „Landschaften der Erinnerungen“ entworfen, in einer Diskussion zwischen Großkritikerin Sigrid Löffler und zwei Autorinnen: Pascale Hugues, regelmäßig auch im Tagesspiegel präsent, hat in „Marthe & Mathilde. Eine Familie zwischen Frankreich und Deutschland“ die Freundschaft ihrer Großmütter beschrieben, Sabrina Janesch lässt in ihrem Debüt „Katzenberge“ – trotz des Titels kein Haustierroman – eine junge Berliner Journalistin die Geschichte ihrer Familie in Schlesien und Galizien erkunden.

Höhepunkt von „Stadt Land Buch“ dürfte das Bücherfest „Hier liest Berlin!“ am 27. November (14 bis 23 Uhr) und 28. November (11 bis 18 Uhr) werden, bei dem allein 15 Autoren lesen. Für Kinder gibt es Lesungen und das Spezialprogramm „Volksbühne Backstage“.

Katzenkrimi-Liebhabern ist das alles aber nur Vorgeplänkel zur Preisverleihung im Palais am Festungsgraben. Prämiert wird der beste deutschsprachige Katzenkrimi der vergangenen zwei Jahre, eine Geschichte also, in denen die Vierpföter nicht Kuscheltiere, sondern Kriminalisten sind. Akif Pirinçci erhält dabei einen Ehrenpreis für den Felidae-Zyklus.

Entstanden war die Preisidee im Frühjahr über ein Facebook-Geplänkel zwischen einer Autorin und dem erwähnten Kater Paul, der dazu den Computer seines Besitzers benutzt haben will und seither im Netz rege Aktivität entwickelt hat (www.katerpaul.wordpress.com). Weitere Facebook-Nutzer mischten mit, organisierten, warben Sponsoren und kreierten am Ende den Preis.

Das Programm im Internet unter berlinerbuchhandel.de

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