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Berlin: Selbst ist der Bürger: Berlin wird grüner

Nein, diese Steinwüste war Wolfgang Thierse auf dem Weg zur Arbeit dann doch zu trist. Heute erfreut sich der Bundestagspräsident täglich an den Eichen, die zwischen PaulLöbe-Haus und Reichstag ihre grünen Äste in den Himmel strecken.

Nein, diese Steinwüste war Wolfgang Thierse auf dem Weg zur Arbeit dann doch zu trist. Heute erfreut sich der Bundestagspräsident täglich an den Eichen, die zwischen PaulLöbe-Haus und Reichstag ihre grünen Äste in den Himmel strecken. Thierse ist gewissermaßen Pate der Eichen, jetzt unterstützt er die Aktion „berlinerpflanzen“ als Schirmherr. Denn die Bürgerstiftung Berlin will das Stadtbild aufforsten: Rund 350 Bäume sollen zwischen Herbst 2004 und Frühjahr 2006 folgen, 156 Platanen in der Bernauer Straße, 93 Linden unter den Linden…

Der Tagesspiegel stellt ab heute in loser Folge einige Bürger Berlins vor, die sich für einen Baum entschieden haben. Den Anfang macht: Wolfgang Thierse (SPD), Präsident des Bundestages.

„Dass es sich bei den Bäumen zwischen den Paul-Löbe-Haus und dem Reichstag um Eichen handelt, ist nicht so wichtig wie ihre Funktion. Sie stehen hier, damit wir nicht in einer Steinwüste arbeiten. Und damit diese Achse zwischen den beiden Gebäuden nicht durch Beton, sondern durch Stadtgrün gezeichnet wird. Bei mir zu Hause am Kollwitzplatz habe ich auch einen Baum gepflanzt. Dort sehe ich seit Jahren, wie andere Bäume neu gepflanzt werden und wachsen.

Bei den Bäumen vor meinem Haus fällt mir ein gutes Beispiel ein, wofür wir bürgerschaftliches Engagement brauchen. Dieser Sommer war ja zum Glück regenreich, aber der Sommer 2003 war knochentrocken. Da klagen die Bürger, dass ihre Stadtbäume austrocknen und rufen nach dem Staat, obwohl sie doch selbst mit der Gießkanne den Baum vor ihrem Haus gießen und ihn so vor dem Austrocknen bewahren könnten. Es ist ja inzwischen regelrecht zum Volkssport geworden, bei jedem Problem nach der Stadt oder dem Staat zu rufen. Dabei können die Menschen vieles selbst in die Hand nehmen. Wir brauchen Stadtbewohner, die mit bürgerlichen Tugenden, sozialem Sinn und Verantwortung das Klima ihrer Stadt beeinflussen.

Ich wünsche mir, dass es immer mehr Bürger gibt, die nicht alles jemand anderem überlassen, sondern die Zukunft ihrer Stadt in die Hand nehmen. Dabei können sie zum Beispiel beim Stadtgrün beginnen. Berlin hat den Ruf, eine der grünsten Hauptstädte der Welt zu sein. Diesen Ruf muss man verteidigen.“

Wer für berlinerpflanzen spenden möchte, kann dies auf eines der folgenden Konten tun: Deutsche Bank, BLZ 10070000, Konto 2393437, Dresdner Bank, BLZ 10080000, Konto 1000007. Weitere Informationen zur Kampagne und zur Stiftung gibt es unter Tel. 83228113 oder www.buergerstiftung-

berlin.de

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