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Berlin: Semesterticket soll teurer werden

Verkehrsbetriebe planen Preissteigerung um 40 Prozent

Das Semesterticket für Studenten soll erheblich teurer werden. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) will den Preis von derzeit 109 Euro/115 Euro für ein halbes Jahr zum nächsten Wintersemester auf 132,30 Euro erhöhen. Ein Jahr später soll der Preis dann 152,20 Euro erreichen. Dies wäre eine Steigerung gegenüber den 109 Euro, die Studenten der Freien Universität derzeit zahlen, um dann fast 40 Prozent. Der VBB beruft sich bei seinem Wunsch nach den höheren Preisen auf ein Gutachten, dass einen Preis von 152,50 Euro angesichts des umfangreichen Angebots für angemessen hält.

Nach Ansicht des FU-AStAs steht das Semesterticket zumindest bei der Freien Universität damit vor dem Aus. Die Studenten werfen dem Gutachter, den nach AStA-Angaben die Verkehrsbetriebe beauftragt hatten, Rechenfehler vor. Ein Gespräch dazu sei so spät terminiert worden, dass die Fristen an der FU nicht eingehalten werden könnten. Aus bürokratischen Gründen müssten dort die Rückmeldeunterlagen für die Studierenden besonders früh, nämlich schon Anfang Mai, verschickt werden. Der Beitrag fürs Semesterticket wird bei der Rückmeldung erhoben. Vorher müssten die Studenten in einer Urabstimmung den höheren Preisen noch zustimmen. Zahlen müssen den Beitrag fürs Semesterticket alle Studenten, unabhängig davon, ob sie Bahnen und Busse für ihre Fahrten zur Uni oder in der Freizeit nutzen. Bei der Einführung des Tickets 2002, der mehrjährige Verhandlungen vorausgegangen waren, hatte es an allen Hochschulen, die abstimmten, die erforderliche Zustimmung zu dem Ticket gegeben. Auch die Erhöhung in diesem Jahr von 109 Euro auf 115 Euro war akzeptiert worden.

Bereits in den ersten Verhandlungsrunden Mitte der 90er Jahre hatte vor allem die BVG einen höheren Preis fürs das Semesterticket gefordert. An diesen Vorstellungen drohte das Projekt mehrfach zu scheitern. Der AStA-Vorsitzende Michael Hewener erklärte jetzt: „Wir wollen einfach nur einen fairen Preis. Dass Studierende zu Melkkühen für die Sanierung maroder Unternehmen gemacht werden sollen, ist eine Unverschämtheit“. Für VBB-Sprecherin Sabine Vogel bleibt das Semesterticket dagegen auch nach der vorgesehenen Preiserhöhung ein attraktives Angebot. Sie ist überzeugt, dass es in Gesprächen mit den Studenten eine Lösung geben werde.

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